Mit dem Reihenschluss der Zuckerrüben ändert sich das Mikroklima in den Beständen und das Auftreten von Blattkrankheiten muss regelmäßig überwacht werden. Der richtige Behandlungszeitpunkt kann ermittelt werden, indem ca. 100 Blätter des mittleren Blattapparates auf Befall bonitiert werden. Bei den folgenden Bekämpfungsschwellen sollte eine Behandlung durchgeführt werden:
Frühinfektion 01. bis 31. Juli: 5% befallene Blätter
Spätinfektion ab 15. August: 45% befallene Blätter
Durch rechtzeitige Bekämpfungsmaßnahmen bei Befallsbeginn kann eine epidemische Ausbreitung der Krankheiten am besten verhindert werden. Auch nach einer ersten Behandlungsmaßnahme sollten die Bestände weiterhin kontrolliert werden, da die Rüben ständig neue Blätter bilden. Die Anlage eines Spritzfensters hilft bei der Einschätzung des Bekämpfungserfolges und der weiteren Ausbreitung des Befalls.
Welche Krankheiten sind wichtig?
In Zuckerrüben können die Krankheiten Cercospora beticola, Ramularia beticola, Mehltau und Rübenrost auftreten. Cercospora ist die wichtigste Krankheit mit dem größten Einfluss auf die Ertragsbildung. Nachttemperaturen > 15°C und eine hohe Luftfeuchtigkeit fördern die Krankheit. Ramularia hat einen etwas geringeren Temperaturanspruch, tritt aber nicht ganz so häufig auf wie Cercospora. Mehltau und Rost sind vergleichsweise einfach zu bekämpfen, die Ertragswirksamkeit ist auch deutlich geringer.
Aktuelle Situation bei den Fungiziden
Die Anzahl regulär zugelassener Fungizide hat in den letzten beiden Jahren stark abgenommen. Wie schon in 2022 wurden auch 2023 eine Reihe von Notfallgenehmigungen erteilt, u.a. auch für eine Reihe von Kupferpräparaten. Vor allem Cercospora ist in einigen Regionen mit Strobilurinen oder Azolen nur noch schwer bekämpfbar, Kontaktfungizide wie z.B. Kupfer können die Wirkung unterstützen. Bei den Notfallgenehmigungen ist unbedingt auf die einzelnen Auflagen zu achten. Die Anwendung sollte bei Temperaturen unter 25°C erfolgen, an heißen Tagen daher in den frühen Morgen- oder Abendstunden. Die Wasseraufwandmenge sollte mindestens 300 l/ha betragen.
Unsere Empfehlungen zur Bekämpfung von Blattkrankheiten in Zuckerrüben:
Bei den Notfallgenehmigungen ist zu beachten, dass sie jeweils nur für eine begrenzte Fläche gelten. Die verfügbare Produktmenge ist daher ebenfalls begrenzt. Es stehen aber auch noch regulär zugelassene Produkte zur Verfügung (s.o.).
GreenOn Zuckerrübe ist Teil einer neuen Generation von Blattdüngern. Diese Produkte basieren auf Glycinatverbindungen. Im Produktionsprozess wird die kleinste Aminosäure Glycin mit einem Metallion und einem Sulfatrest zu einer stabilen Glycinatverbindung verschmolzen. Diese Verbindung gelangt aufgrund ihrer geringen Größe schnell und einfach in die Pflanze und kann dort komplett und rückstandslos verwertet werden. GreenOn Zuckerrübe enthält Mangan, Zink, Kupfer und Bor, formulierungsbedingt sind auch noch Stickstoff und Schwefel enthalten. Dank der schnellen Verfügbarkeit der Nährstoffe und der Aminosäuren, kann ein schnellerer Aufbau des Blattapparates gewährleistet werden, bei einer schnelleren Reaktionsfähigkeit auf Hitze- und Trockenstress. Alle GreenOn-Produkte sollten als erstes in die Pflanzenschutzspritze gegeben werden, dadurch lösen sie sich optimal auf und senken den pH-Wert ab. Durch die hohe Aufnahmerate und Verwertungseffizienz der Nährstoffe reichen hier schon verhältnismäßig geringe Mengen von 0,75 kg/ha aus.