Kartoffellegen – Tipps und Hinweise für den optimalen Start!

Demnächst startet die Saison zum Kartoffellegen. Sofern Witterung und Befahrbarkeit dies zulassen, wird somit auf den ersten Anbauflächen mit der Bodenbearbeitung begonnen.

Der Herbst 2023 und die ersten Monate 2024 brachten flächendeckend sehr hohe Niederschläge, sodass auf vielen Flächen ein wassergesättigter Boden vorlag. Viele Flächen sind verschlämmt und leiden unter Sauerstoffmangel.

In einigen Region ist zwischenzeitlich die Befahrbarkeit der Flächen deutlich besser geworden, was dazu verleitet diese zu bearbeiten. Jedoch können hierbei auch einige Fehler unterlaufen, beispielsweise wenn die Wassersättigung im Unterboden noch zu hoch ist. Oft entstehen durch zu frühes Befahren Verdichtungen, sodass der kapillare Aufstieg im Boden unterbrochen wird und die Flächen dadurch schlechter abtrocknen. 

Für Kartoffeln ist es unerlässlich ein gut abgelüftetes, feinkrümeliges und erwärmtes Pflanzbeet herzustellen. Dies impliziert:

  • Bodenbedingungen nicht nur oberflächlich bewerten, sondern auch tiefere Schichten betrachten 
  • Beginn mit Bodenbearbeitungsmaßnahmen erst, sobald die Bedingungen passen 
  • Pflanzbeet nicht zu fein herrichten, um Verschlämmung vorzubeugen und den Sauerstoff- und Wasseraustausch nicht zu unterbrechen 
  • Bodenbearbeitung „so wenig wie möglich, so viel wie nötig“

Das Ziel ist ein abgetrockneter, feinkrümeliger und erwärmter Boden für einen schnellen Start der Kartoffel.

Neben der Bodenbearbeitung sollte jedoch auch die Bodentemperatur im Auge behalten werden. Die Kartoffel beginnt mit der Keimung/Wachstum ab 5 °C. Ist der Boden kälter, so liegt die Knolle im Boden und der Auflauf verzögert sich. Bei nicht vorgekeimtem Pflanzgut sollte der Boden 7 °C aufweisen, um die Knolle in Keimstimmung zu versetzen. Dennoch gilt stets – Bodenstruktur vor Dammtemperatur

Ablagetiefe und Dammformung

Für die Dammformung und die Pflanzung sollte der Boden feinkrümelig und trocken sein. Wichtig ist, dass ca. 3-4 cm lockerer Boden unter der abgelegten Knolle zu finden ist. Die richtige Einstellung der Legemaschine ist essenziell für einen gleichmäßigen Auflauf der Pflanzen. Zudem ist darauf zu achten, dass die gelegten Knollen direkt unter der Bodenoberfläche liegen. So kann eine optimale Häufelung gewährleistet werden. Nach dem Häufeln sollen sich ca. 12-17 cm Boden oberhalb der Knolle befinden. Diese Angaben sind sowohl im absätzigen Verfahren, als auch auch bei gleichzeitigem Pflanzen und Häufeln zu berücksichtigen.

Ziele im Überblick

  • Dammbreite oben ca. 15-20 cm 
  • Dammbreite unten ca. 75 cm
  • 3-4 cm lockerer Boden unter der abgelegten Knolle
  • Abstand der Knolle zur Dammkrone ca. 12-17 cm

Neben der Ablagetiefe spielt auch der Knollenabstand innerhalb des Dammes eine wichtige Rolle. Dieser ist je nach Produktionsrichtung und Sorte anzupassen. Sorten mit großer Sortierung können tendenziell enger gepflanzt werden, bei Sorten mit kleinerem Knollenansatz empfiehlt sich ein weiterer Abstand. 

Optimale Startbedingungen werden jedoch nicht ausschließlich durch eine angepasste Bodenbearbeitung und Knollenablage erreicht. Auch gesundes und vitales Pflanzgut ist von großer Bedeutung. 

Zur Behandlung/Befallsminderung von Rhizoctonia solani und colletotrichum coccodes können dafür zugelassene Fungizide beim Legen appliziert werden. Hierzu haben sich Produkte mit dem Wirkstoff Azoxystrobin bewährt. Wir empfehlen die Anwendung von Ortiva als Furchbehandlung mit 2,0 l/ha auf sandigeren Böden und 3,0 l/ha auf lehmigeren Böden. Eine direkte Benetzung des Pflanzguts ist zu vermeiden. Die Anwendungsbestimmungen der eingesetzten Pflanzenschutzmittel sind dabei stets zu beachten. 

 

Ortiva

Ortiva ist ein Fungizid zur Bekämpfung von Pilzkrankheiten an Hopfen, Kartoffeln, Raps, Zuckerrüben, Gemüse, Zierpflanzen und Ziergehölzen. Der Wirkstoff hat in Pflanzen systemische und translaminare Eigenschaften. Zudem ist die Wirkung in erster Linie protektiv, daher muss der Wirkstoff vor oder zum Infektionsbeginn eingesetzt werden. 

  • 250 g/l Azoxystrobin
  • Fungizid gegen Pilzkrankheiten an Hopfen, Kartoffeln, Raps, Zuckerrüben, Gemüse, Zierpflanzen und Ziergehölzen
  • Vorwiegend protektive Wirkung

Nährstoffmangel in Kartoffeln schnell und gezielt ausgleichen!

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Stand: 28.03.2024