Praxistipp: Vorsaat- und Stoppelbehandlung mit Glyphosat!
Praxistipp: Vorsaat- und Stoppelbehandlung mit Glyphosat!
Stand: 20.08.2025
Durch die anhaltend nasse Witterung Anfang August sind vermehrt Unkräuter in den reifen Getreidebeständen aufgelaufen. Nach der Ernte nimmt das Lichtangebot für ebenjene Unkräuter und Ungräser nochmals zu, sodass bei der momentan ausreichenden Wasserversorgung eine schnelle Pflanzenentwicklung erfolgt. Im Rahmen des Nacherntemanagements kann eine Bekämpfung sowohl mechanisch als auch chemisch erfolgen, was betriebsindividuell sowie nach Prüfung der rechtlichen Vorschriften zu entscheiden ist.
Wo, wann und wie ist eine Vorsaat- und Stoppelbehandlung mit Glyphosat zulässig?
Generelle Verbote des Glyphosateinsatzes:
in Wasserschutz- und Heilquellenschutzgebieten
in Kern- und Pflegezonen von Biosphärenreservaten
in Naturschutzgebieten, Nationalparks, nationalen Naturmonumenten, Naturdenkmälern und gesetzlich geschützten Biotopen zur Sikkation (Vorernteanwendung) in allen Kulturen
Gemäß der Pflanzenschutzmittel-Anwendungsverordnung ist der Einsatz von Glyphosat-haltigen Herbiziden nur zulässig, wenn alle vorbeugenden Maßnahmen, wie geeignete Fruchtfolge, geeigneter Aussaatzeitpunkt oder mechanische Maßnahmen nicht durchführbar oder nicht geeignet / zumutbar sind.
Stoppel- oder Vorsaatbehandlung auf gepflügten Flächen
Zur Stoppel- oder Vorsaatbehandlung ist der Glyphosateinsatz nur auf Teilflächen eingeschränkt zulässig:
wenn mit dieser Maßnahme ausdauernde Problemunkräuter (Ampfer, Ackerkratzdistel, Ackerwinde, Landwasserknöterich) sowie schwer bekämpfbare Problemungräser (Ackerfuchsschwanz, Weidelgras, Quecke) bekämpft werden sollen. Beachten Sie die unterschiedlichen Regelungen in den einzelnen Bundesländern.
zur Unkrautbekämpfung, einschließlich der Beseitigung von Mulch- und Ausfallkulturen, auf Ackerflächen, welche Erosionsgefährdungsklassen zugeordnet sind.
Vorsaatbehandlung auf Mulch- und Direktsaatflächen
Zur Vorsaatbehandlung im Direkt- oder Mulchsaatverfahren ist der Einsatz ganzflächig möglich.
Tipp zur Dokumentation zur Notwendigkeit des Einsatzes: Machen Sie Fotos von den betroffenen Teilflächen, um bei Kontrollen und Nachfragen abgesichert zu sein.
Optimale Anwendungstemperaturen und Tageszeit
Ein oft unterschätzter Erfolgsfaktor bei der Anwendung von Glyphosat ist der richtige Zeitpunkt hinsichtlich Temperatur und Tageszeit. Die Wirkung des Totalherbizids hängt stark von den physiologischen Bedingungen der Zielpflanzen ab. Die optimalen Witterungsbedingungen für die Ausbringung sind daher Folgende:
Temperaturbereich: Glyphosat wirkt am besten bei Temperaturen zwischen 15 °C und 25 °C. Bei kühlerem Wetter verlangsamt sich die Wirkstoffaufnahme, bei großer Hitze kann die Wirkung ebenfalls nachlassen.
Tageszeit: Die besten Ergebnisse werden erzielt, wenn die Behandlung vormittags nach dem Abtrocknen des Taus oder am frühen Abend erfolgt. Zu diesen Zeiten sind die Pflanzen physiologisch aktiv und nehmen den Wirkstoff besser auf.
Keine Anwendung bei Regengefahr: Glyphosat benötigt eine Regenfestigkeit von mindestens 6 Stunden. Ein Regenschauer kurz nach der Applikation kann die Wirkung deutlich reduzieren.
Windstille beachten: Um Abdrift zu vermeiden, sollte die Ausbringung nur bei Windgeschwindigkeiten unter 3 m/s (11 km/h) erfolgen und mit abdriftmindernden Düsen.
Produktempfehlung zur Vorsaat- und Stoppelbehandlung:
Hier finden Sie die Produkte aus unserem Onlineshop, Glyphosat enthalten und optimal für die Vorsaat- und Stoppelbearbeitung geeignet sind:
✅ Wo darf Glyphosat grundsätzlich nicht eingesetzt werden?
Glyphosat ist in Wasserschutzgebieten, Biosphärenreservaten (Kern- und Pflegezonen), Naturschutzgebieten, Nationalparks sowie bei Naturdenkmälern und gesetzlich geschützten Biotopen verboten. Auch zur Sikkation vor der Ernte ist der Einsatz untersagt.
✅ Unter welchen Witterungsbedingungen wirkt Glyphosat am effektivsten?
Glyphosat entfaltet seine optimale Wirkung bei Temperaturen zwischen 15 °C und 25 °C sowie bei windstillen Bedingungen unter 3 m/s. Die Ausbringung sollte vormittags nach dem Tau oder am frühen Abend erfolgen, wenn die Pflanzen physiologisch aktiv sind. Regen sollte für mindestens 6 Stunden nach der Anwendung ausgeschlossen sein, da Niederschlag die Wirkung deutlich mindern kann.
✅ Wann ist Glyphosat zur Vorsaat- oder Stoppelbehandlung erlaubt?
Der Einsatz ist nur erlaubt, wenn vorbeugende Maßnahmen wie Fruchtfolge oder mechanische Verfahren nicht möglich oder zumutbar sind. Auf gepflügten Flächen ist Glyphosat nur auf Teilflächen zulässig, etwa bei Problemunkräutern oder Erosionsgefährdung.
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