Gelbverzwergungsvirus: Blattläuse im Getreide bekämpfen!
Gelbverzwergungsvirus: Blattläuse im Getreide bekämpfen!
Stand: 14.10.2025
Durch das Häckseln der Maisbestände ist den Blattläusen ihre bisherige Nahrungsquelle entzogen worden. Gleichzeitig schreitet die Getreideaussaat zügig voran und die ersten Kulturen beginnen zu keimen. Diese jungen Bestände bieten den Blattläusen nun neue Möglichkeiten zur Besiedlung und zum Aufbau ihrer Populationen. In den kommenden Wochen sind daher regelmäßige und sorgfältige Kontrollen unerlässlich. Besonders bei sonnigem Wetter lassen sich Blattläuse bevorzugt an der Blattunterseite entdecken. Die weiterhin prognostizierte milde Witterung fördert zudem ihre Entwicklung und Ausbreitung.
Der direkte Saugschaden im Herbst spielt nicht die primäre Rolle, es ist aber wichtig, die Virusübertragung durch die Blattläuse zu unterbinden. Blattläuse können das Gelbverzwergungsvirus (BYDV) übertragen. Der Insektizideinsatz gegen Blattläuse ist erst ab dem Zweiblattstadium sinnvoll. Es gilt eine Bekämpfungsschwelle von 10 % befallener Pflanzen bei Frühsaaten, bei Normalsaaten ab 20 %.
Bild: Der Befall mit dem Gelbverzwergungsvirus wird erst im Frühjahr sichtbar durch Kleinwuchs, Vergilbung der Blätter und streifenförmige Aufhellungen entlang der Blattadern.
Insektizidstrategien gegen virusübertragende Blattläuse im Getreide
Mittlerweile haben die Pyrethroide in der Bekämpfung der meisten Schädlinge (auch im Raps) die größte Last zu tragen. Die Auswirkung auf die Resistenzentwicklung der Schädlinge ist vorhersehbar. Deshalb sollte bei einer notwendigen Maßnahme, wenn möglich auf andere Wirkungsmechanismen zurückgegriffen werden. Bei der Bekämpfung virusübertragender Blattläuse in der Gerste kommt dafür das Mittel Teppeki in Betracht. Teppeki hat gegenüber den Pyrethroiden keine so schnelle Anfangswirkung, aufgrund der systemischen Wirkungsweise jedoch eine deutlich längere Dauerwirkung. Wenn in einem milden Herbst zwei Insektizidanwendungen notwendig werden, dann ist folgende Strategie sinnvoll:
Strategie 2 Bekämpfungsmaßnahme mit Teppeki: Lange Dauerwirkung
Aufwandmenge:
140 g/ha Teppeki
Wirkstoffe:
Teppeki: 500 g/kg Flonicamid
Auflagen:
Teppeki: NW642:*, max. 1 Anwendung, nur WG
Hinweis zur Bekämpfbarkeit von Zikaden
Zikaden übertragen das Weizen- und Gerstenverzwergungsvirus (WDV, BDV). Der Befall mit Verzwergungsvirosen bleibt nicht auf Gerste und Weizen beschränkt. Auch Roggen, Triticale oder Winterhafer werden damit befallen und geschädigt. Zikaden bewegen sich gerne entlang der Saatreihen, da es dort meist wärmer ist. Eine aktive Bekämpfung ist aufgrund ihrer Mobilität schwierig und nicht zugelassen. Eine Insektizidbehandlung von Blattläusen hat nur eine Nebenwirkung auf Zikaden.
Das Wichtigste in Kürze:
✅ Wie entwickelte sich die Getreideanbaufläche in Deutschland 2025?
Die Getreideanbaufläche stieg 2025 um rund 4,5 % gegenüber dem Vorjahr. Ursache war der nasse Herbst 2023, der eine Bestellung vieler Flächen verhinderte und zu Verschiebungen im Anbau führte.
✅ Welche Auswirkungen hatte die Witterung auf die Erträge 2025?
Die Trockenheit im Frühjahr führte regional zu Trockenstress. Auf schweren Böden konnten gute Erträge erzielt werden, auf leichteren Böden kam es zu Einbußen. Späte Niederschläge begünstigten teils Pilzinfektionen.
✅ Warum wurde trotz hoher Proteinwerte oft nur Futterweizen geerntet?
Durch langanhaltende Niederschläge zur Erntezeit sanken die Fallzahlen deutlich. So konnte hochwertiger Weizen nicht als Qualitätsware vermarktet werden und wurde als Futtergetreide eingestuft.
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Qualitätsweizen: So steigern Sie den Rohproteingehalt!
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