Anleitung: Gezielter Insektizideinsatz gegen den Rapserdfloh!
Anleitung: Gezielter Insektizideinsatz gegen den Rapserdfloh!
Stand: 03.09.2025
Rapsaussaat ist vielerorts abgeschlossen und der erste Raps bereits aufgelaufen. Nun gilt es, unter anderem den Rapserdflohzuflug zu überwachen. Die Gelbschale ist das wichtigste Instrument bei der Überwachung des Insektenzuflugs. Sie gehört schon ab dem Saattermin auf die Fläche. Leichtes Eingraben in den Boden erhöht die Fängigkeit, da der Erdfloh nicht direkt auf „Gelb“ fliegt, sondern meist eher zufällig in die Gelbschale springt. Der Erdfloh ist relativ ortstreu, man kann davon ausgehen, dass der Druck in der Nähe von Altrapsflächen größer ist. Daher ist es sinnvoll, mehrere Gelbschalen aufzustellen, um zu kontrollieren, woher die Käfer kommen. Zusätzlich sollten Kontrollen in den Abendstunden direkt auf dem Acker erfolgen, denn anfangs ist der Erdfloh vor allem nachts aktiv.
Abbildung: Abendliche Feldkontrolle und leicht eingegrabene Gelbschale zur Steigerung der Fängigkeit
Schutz der jungen Rapspflanzen vor Fraßschäden
Die Bekämpfungsschwelle vom 1-4 Blatt Stadium liegt bei 10% Lochfraß oder >50 Käfer/Gelbschale innerhalb von drei Wochen. Die Spritzung mit einem Pyrethroid sollte aufgrund der erhöhten Aktivität der Käfer in den Abendstunden vorrangig abends/nachts erfolgen. Ausreichende Wassermengen (200 l/ha) und der Zusatz von Additiven zur Absenkung des pH-Wertes (z.B. 100-360 ml pHIxer pro 200 l/ha Wasser) und der Wasserhärte unterstützen die Wirkungssicherheit.
Abbildung: Fraßschaden an den jungen Pflanzen
Empfehlung für eine schnelle Anfangswirkung gegen Rapserdfloh
Schutz der Rapspflanzen vor der Eiablage der Käfer
Nach dem Zuflug des Erdflohs erfolgt eine Umstellung der Wärmeempfindlichkeit. Während der Käfer für den Zuflug noch Temperaturen über 16 °C benötigt, so erfolgt der Reifungsfraß und die spätere Eiablage schon bei Temperaturen von 6-8 °C. Nach einem ca. 10-14 tägigen Reifungsfraß beginnen die Weibchen mit der Eiablage in den Boden. Ab ca. Mitte September geht es bei der Bekämpfung des Erdflohs in erster Linie um die Verhinderung der Eiablage. Eine Kontrolle der Gelbschalen ist dabei bis in den Spätherbst/Winter notwendig, wenn die Temperaturen nicht langfristig unter 5 °C absinken.
Zum Zeitpunkt der Eiablage kann das seit dem letzten Jahr auf das zugelassene Produkt Carnadine zurückgegriffen werden und damit ein Wirkstoffwechsel vorgenommen werden. Der optimale Behandlungszeitpunkt für Carnadine liegt beim Zeitpunkt der Eiablage, dem Schlupf der Larven und dem darauffolgenden Einbohren der Larven in die Blattstiele der unteren Blätter. Carnadine wirkt systemisch und kann zusätzlich zur Wirkung gegen adulte Tiere vor allem Larven im frühen Stadium (L1) deutlich reduzieren. Zudem werden die adulten Tiere im Bestand an einer weiteren Eiablage gehindert. Den Einsatz von Exirel und Minecto Gold empfehlen wir zu einem späterem Zeitpunkt, ca. Ende Oktober. Eine ausführliche Empfehlung dazu folgt.
Abbildung: Rapserfloh wird tagaktiver, Zeichen für Eiablage
✅ Wann sollte die Gelbschale zur Erdflohüberwachung eingesetzt werden?
Die Gelbschale gehört bereits ab dem Saattermin auf die Fläche. Ein leichtes Eingraben erhöht die Fängigkeit, da der Erdfloh meist zufällig hineinspringt und nicht gezielt auf die Farbe zufliegt.
✅ Wie lässt sich der Rapserdfloh im frühen Stadium wirksam bekämpfen?
Eine Pyrethroid-Spritzung sollte abends oder nachts erfolgen, wenn die Käfer besonders aktiv sind. Wichtig sind dabei 200 l/ha Wasser und Additive zur Senkung von pH-Wert und Wasserhärte für eine bessere Wirkung.
✅ Welches Mittel eignet sich zur Verhinderung der Eiablage des Erdflohs?
Carnadine kann ab Mitte September eingesetzt werden, wenn die Eiablage beginnt. Es wirkt systemisch und reduziert sowohl adulte Käfer als auch Larven im frühen Stadium deutlich.
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