Raps Bodenbearbeitung:
Mit der richtigen Vorarbeit zum Ernteerfolg!

Raps fordert bestes Saatbett

Trotz in den vergangenen Jahren eher rückläufiger Anbauflächen und schwankender Erträge bleibt der Raps in vielen Fruchtfolgen die wichtigste Blattfrucht. Alternativen sind rar und der Fruchtfolgewert des Raps ist hoch. Er sorgt für eine tiefe Durchwurzelung des Bodens und verbessert so die Bodenstruktur. Zudem bietet Raps als Fruchtfolgeglied die Möglichkeit, Getreide-Problemunkräuter wie Ackerfuchsschwanz, Trespe und Windhalm zu bekämpfen und trägt somit zum Resistenzmanagement bei. Allerdings reagiert die Pflanze empfindlich auf Anbaufehler. Wer den hohen Ansprüchen der Feinsämerei Raps bei der Bodenvorbereitung und der Aussaat gerecht wird, profitiert von seinen vielfältigen Eigenschaften.

Raps ist ein unverzichtbarer Bestandteil vieler Fruchtfolgen. Er trägt zur Verbesserung der Bodenqualität, zur Minderung von Erosion und zur Erhöhung der Erträge innerhalb der Folgefrüchte bei. Rapsfelder bieten zudem vielen Insekten einen Lebensraum. Auch im Pflanzenschutz punktet der Raps: Maßnahmen der Ackerhygiene sind bis zur Aussaat der Folgefrucht möglich. Die Hürde beim Anbau besteht darin, dass Raps vom Keimen bis zum Auflaufen optimale Bedingungen benötigt und besonders Fehler in der Bodenbearbeitung nicht verzeiht.

 

Bodenbearbeitung und Aussaat bestimmen Ernteerfolg

Die Ertragsleistung von Raps hängt maßgeblich davon ab, in welchem Zustand die Bestände in den Winter gehen. Sowohl die Bodenbearbeitung als auch die fachgerechte Aussaat sind entscheidend für eine optimale Herbstentwicklung und eine sichere Überwinterung. Aber bereits beim Drusch sollte das Stroh möglichst kurz auf zwei bis fünf Zentimeter gehäckselt werden und vor der Einarbeitung gleichmäßig auf dem Acker verteilt werden. Dadurch wird bei günstigen Bodenverhältnissen sogar eine Mulchsaat mit nur flacher Bodenbearbeitung möglich.

Der Pflug ist zwar noch immer das Standardgerät für die Bodenbearbeitung vor der Rapsaussaat. Wenn gepflügt wird, sollte dies allerdings rechtzeitig geschehen, damit sich der Boden vor der Aussaat gut absetzen kann. Die Lockerung bis auf Krumentiefe sorgt dafür, dass der Raps eine gute Pfahlwurzel ausbilden kann. Auf schweren Böden oder erosionsgefährdeten Standorten sollte dabei allerdings vorsichtig agiert und gegebenenfalls auf eine reduzierte Bodenbearbeitung gesetzt werden, damit das Saatbett nicht zu fein wird. So kann die Gefahr von Verdichtungen und Verschlämmungen reduziert werden.

 

Bodenfeuchtigkeit spielt große Rolle

Raps reagiert sensibel auf nasse Böden. Ein geringeres Porenvolumen für Sauerstoff und eine geringere Erwärmung des Bodens mindern die Jugendentwicklung und das Wurzelwachstum. Auch sehr trockene Böden sind nicht ideal und erfordern besondere Maßnahmen:

  • Trockener Boden: Die Bodenbearbeitung muss direkt vor der Aussaat durchgeführt werden, um die Restfeuchte zu nutzen. Für eine gute Rückverfestigung sollten schwere Nachläufer eingesetzt werden. Empfehlenswert ist eine Aussaat kurz vor oder nach Niederschlägen.
  • Normalfeuchter Boden: Hier bieten sich gute Voraussetzungen für einen schnellen und kräftigen Feldaufgang. Die Bearbeitungstiefe und -intensität sollte dem Erntetermin der Vorfrucht und der Strohmenge angepasst werden.
  • Nasser Boden: Besonders auf bindigen Böden sollte die Aussaat bei starker Nässe verschoben werden, um dem hohen Anspruch des Rapses an das Porenvolumen und den Sauerstoffaustausch gerecht zu werden

Saatbett: entscheidend für gleichmäßige und rasche Keimung

Raps ist zwar sehr keimfreudig, verfügt aber nur über eine schwache Triebkraft. Daher ist eine flache Ablage des Saatgutes in ein ausreichend feuchtes, mittelfeines, gut rückverfestigtes Saatbett die Grundvoraussetzung für einen erfolgreichen Anbau. Ein zu feines Saatbett würde leicht verschlämmen und das Auflaufen des Keimlings erschweren. Der Luftmangel würde die Ertragsanlagen am Wurzelhals der Pflanze so schon zu einem frühen Zeitpunkt reduzieren. Daher ist bei der Aussaat exaktes und sorgfältiges Arbeiten gefragt. Das gilt auch für die Ablagetiefe: Eine zu flache Aussaat gefährdet bei trockenem Wetter den Wasseranschluss, zu tief soll der Raps aber auch nicht „versenkt“ werden. Empfohlen wird je nach örtlichen Bodenbedingungen eine Ablagetiefe für das Saatgut von ein bis drei Zentimetern.

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Das Wichtigste in Kürze: 

Auf welchen Standorten lohnt sich der Rapsanbau?

Für den Rapsanbau eignen sich besonders tiefgründige Lehmböden. Bei ausreichenden Niederschlägen bieten sich auch schwere Böden oder humose Sandböden mit guter Nährstoffversorgung an. Auf tonigen Böden mit Neigung zu Staunässe oder sehr leichten und flachgründigen Böden sollte der Rapsanbau jedoch vermieden werden.

Was ist Grundvoraussetzung für den erfolgreichen Rapsanbau?

Grundvoraussetzung für den erfolgreichen Rapsanbau ist vor allem eine gute Bodenbearbeitung. Unmittelbar nach der Ernte der Vorfrucht sollte eine flache Stoppelbearbeitung erfolgen, um das Auflaufen des Ausfallgetreides zu fördern. Da der Raps eine schwache Triebkraft aufweist, ist eine flache Ablage des Saatgutes in ein feinkrümeliges, gut abgesetztes und ausreichend feuchtes Saatbett ideal.

Stand: 17.06.2021