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Kartoffeln frei von Krautfäule halten

Die Kraut- und Knollenfäule gefolgt von Schwarzbeinigkeit zählt nach wie vor zu den häufigsten Blattkrankheiten im Kartoffelbau. Bedingt durch den Klimawandel nehmen in den letzten Jahren weitere Kartoffel-Krankheiten wie Grauschimmel, die Welkekrankheit, die Dürrfleckenkrankheit und der Kartoffelkrebs deutlich zu. Welche vorbeugenden Maßnahmen können Landwirte treffen und wie können sie bei einem Befall vorgehen? myAGRAR gibt Tipps.

Vorbeugende Maßnahmen gegen Kraut- und Knollenfäule

Bei dem Krautfäule-Erreger Phytophthora infestans handelt es sich um einen äußerst aggressiven Pilz, der Resistenzen einer Sorte in kurzer Zeit überwinden kann. Umso wichtiger ist es bei der Sortenwahl auf eine verbesserte Widerstandskraft gegenüber Krankheiten zu achten. Auch der Standort der Kartoffelfläche ist nicht unwichtig. Die Gefahr eines frühen und starken Auftretens von Krautfäule besteht vor allem auf grundwassernahen Standorten in regenreichen Gebieten. Ebenfalls tieferliegende Flächen, in denen sich Nebel lange hält, sind von Beginn an einer höheren Infektionsgefahr ausgesetzt als höherliegende. Auf leichten Böden ist die Gefahr eines frühen und starken Auftretens von Krautfäule deutlich geringer als auf Lehmböden. Eine insgesamt geringe Anbaudichte hält den Infektionsdruck ebenfalls gering. Auch eine zurückhaltende Stickstoffdüngung beugt einem Krautfäule-Befall vor.

Wann ist der richtige Spritztermin?

Fungizidmaßnahmen sollten primär auf die Bekämpfung von Kraut- und Knollenfäule ausgerichtet werden, da sie nach wie vor die Hauptkrankheit in Kartoffeln darstellt. Wenn es vor dem Auflaufen der Kartoffeln viel Niederschlag gab, wird neben dem Pflanzgut und der Bodenfeuchtigkeit speziell auf die Blattnässe geachtet. Erfahrungsgemäß gilt: Auf Böden, die fünf bis sieben Tage reich mit Wasser versorgt wurden, ist ungefähr zehn Tage später mit Stängelbefall zu rechnen. Im Anschluss an die Niederschlagsperiode sollte daher direkt mit den Fungizidmaßnahmen begonnen werden – in diesem Fall sollten vollsystemische Mittel zum Einsatz kommen.
Bei der ersten Spritzung ist es wichtig, Primärinfektionen aus der Knolle oder dem Boden zu erfassen und damit einen Stängelbefall zu verhindern. Die Wahl des passenden Fungizids zum optimalen Zeitpunkt ist dabei essentiell. Eine anhaltende Wirkungsdauer kann vor Sekundärinfektionen schützen. Prognosemodelle und Wetterstationen, die lokale Angaben zu Niederschlägen, Boden- und Luftfeuchtigkeit liefern, bieten bei der Festlegung des passenden Spritztermins unterstützende Hilfe.

Welches Spritzmittel ist das richtige?

Bei geringem Krautfäuledruck reichen in der Regel teilsystemische Wirkstoffe aus, bei einem höheren Infektionsdruck sollte auf systemische Wirkstoffe zurückgegriffen werden. Liegen besonders trockene Bodenbedingungen vor und würden weniger gegen Krautfäule anfällige Sorten eingesetzt werden, kann auch zunächst ein Kontaktmittel eingesetzt werden. Je nach Infektionsdruck kann dann weiter entschieden werden.
Viele Mittel gegen Schwarzbeinigkeit lassen sich mit gängigen Krautfäule-Fungiziden mischen. Achten Sie unbedingt vorab auf die Mischbarkeit!

Folgebehandlungen richtig terminieren

Eine Folgebehandlung erfolgt je nach Wirkstoff und Wirkdauer vier bis acht, teilweise auch bis zu zehn Tage nach der Erstbehandlung. Neben Wirkstoffeigenschaften spielen der Infektionsdruck, Niederschlagsmengen, Neuzuwachs der Blätter sowie die Standortgegebenheiten eine Rolle.
Systemische Fungizide können bis zur Vollblüte eingesetzt werden, teilsystemische Mittel dürfen bis zu Ende der Blüte gespritzt werden. Revus bietet beispielsweise einen äußerst guten Schutz vor Blattbefall, Infinito zeichnet sich besonders bei Stängelbefall aus. Um einer Knolleninfektion im Boden vorzubeugen, ist Ranman Top zu empfehlen.

Resistenzen vermeiden

Um Resistenzen zu vermeiden, sollte auf einen vermehrten Einsatz von Präparaten mit dem gleichen Wirkmechanismus verzichtet werden. Hierbei gilt: Nach zwei Applikationen sollte zu einer anderen Wirkstoffgruppe gewechselt werden.

Geeignete Fungizide im Shop

Im myAGRAR-Shop finden Sie zugelassene Fungizide für den Kartoffelbau: Kartoffelfungizide | online bei myAGRAR. Hier einige Beispiele in der Übersicht:

  • Revus ist ein Fungizid zur Bekämpfung von Blattkrankheiten sowie Fäulniserregern an Kartoffeln. Die Kombination der Wirkstoffe verhindert die Sporenkeimung, die Keimschlauchausbildung und verringert das Myzelwachstum sowie die Sporulation. Durch den vorbeugenden Einsatz wird die beste Wirkung erzielt.
  • Infinito ist ein Fungizid mit translaminaren und systemischen Eigenschaften zur Bekämpfung von Kraut- und Knollenfäule in Kartoffeln. Dank der akropetalen Verlagerung der Wirkstoffe, ist Infinito ebenfalls in der Lage den Neuzuwachs zu schützen.
  • Revus Top ist ein Fungizid zur Bekämpfung von Kraut- und Knollenfäule und der Alternaria-Blattdürre in Kartoffeln. Es wirkt sowohl protektiv (vorbeugend) als auch kurativ (befallshemmend) gegen Alternaria-Arten, sodass ein Einsatz auch nach erfolgter Infektion während der Inkubationsphase noch möglich ist.
  • Ranman Top ist ein Fungizid zur Bekämpfung von Kraut- und Knollenfäule in Speise-, Wirtschafts- und Pflanzkartoffeln. Es wirkt vorbeugend und muss daher vor bzw. bei Befallsbeginn der Krankheit gespritzt werden. Durch die Formulierungseigenschaften wird der Wirkstoff Cyazofamid effektiv nachverteilt, sodass auch der Zuwachs der Blätter zwischen den Spritzintervallen geschützt wird.

Lesen Sie hier welche Vorteile Blattdünger bieten und wann ein gezielter Blattdünger-Einsatz in Kartoffeln sinnvoll ist.

Folgebehandlungen richtig terminieren

Eine Folgebehandlung erfolgt je nach Wirkstoff und Wirkdauer vier bis acht, teilweise auch bis zu zehn Tage nach der Erstbehandlung. Neben Wirkstoffeigenschaften spielen der Infektionsdruck, Niederschlagsmengen, Neuzuwachs der Blätter sowie die Standortgegebenheiten eine Rolle.
Systemische Fungizide können bis zur Vollblüte eingesetzt werden, teilsystemische Mittel dürfen bis zu Ende der Blüte gespritzt werden. Revus bietet beispielsweise einen äußerst guten Schutz vor Blattbefall, Infinito zeichnet sich besonders bei Stängelbefall aus. Um einer Knolleninfektion im Boden vorzubeugen, ist Ranman Top zu empfehlen.

Resistenzen vermeiden

Um Resistenzen zu vermeiden, sollte auf einen vermehrten Einsatz von Präparaten mit dem gleichen Wirkmechanismus verzichtet werden. Hierbei gilt: Nach zwei Applikationen sollte zu einer anderen Wirkstoffgruppe gewechselt werden.

Geeignete Fungizide im Shop

Im myAGRAR-Shop finden Sie zugelassene Fungizide für den Kartoffelbau: Kartoffelfungizide | online bei myAGRAR. Hier einige Beispiele in der Übersicht:

  • Signum ist ein Fungizid zur Bekämpfung von Blattkrankheiten sowie Fäulniserregern an Kartoffeln. Die Kombination der Wirkstoffe verhindert die Sporenkeimung, die Keimschlauchausbildung und verringert das Myzelwachstum sowie die Sporulation. Durch den vorbeugenden Einsatz wird die beste Wirkung erzielt.
  • Infinito ist ein Fungizid mit translaminaren und systemischen Eigenschaften zur Bekämpfung von Kraut- und Knollenfäule in Kartoffeln. Dank der akropetalen Verlagerung der Wirkstoffe, ist Infinito ebenfalls in der Lage den Neuzuwachs zu schützen.
  • Revus Top ist ein Fungizid zur Bekämpfung von Kraut- und Knollenfäule und der Alternaria-Blattdürre in Kartoffeln. Es wirkt sowohl protektiv (vorbeugend) als auch kurativ (befallshemmend) gegen Alternaria-Arten, sodass ein Einsatz auch nach erfolgter Infektion während der Inkubationsphase noch möglich ist.
  • Ranman Top ist ein Fungizid zur Bekämpfung von Kraut- und Knollenfäule in Speise-, Wirtschafts- und Pflanzkartoffeln. Es wirkt vorbeugend und muss daher vor bzw. bei Befallsbeginn der Krankheit gespritzt werden. Durch die Formulierungseigenschaften wird der Wirkstoff Cyazofamid effektiv nachverteilt, sodass auch der Zuwachs der Blätter zwischen den Spritzintervallen geschützt wird.

Lesen Sie hier welche Vorteile Blattdünger bieten und wann ein gezielter Blattdünger-Einsatz in Kartoffeln sinnvoll ist.

myAGRAR Produktempfehlungen:

Stand: 2021

Das Wichtigste in Kürze: 

✅Woran lässt sich Krautfäule in Kartoffeln erkennen?

Beim Befall mit Krautfäule verfärben sich zu Infektionsbeginn erste Blätter der Kartoffelpflanze gelb. Im späteren Verlauf der Krankheit zeigen sich zudem braune oder graue Flecken auf den Kartoffelblättern und auf der Unterseite bildet sich ein weißgrauer Pilzrasen. Betroffene Knollen weisen graue Flecken auf.

✅Wann sollten Landwirte mit der Krautfäule-Spritzung in Kartoffeln beginnen?

Etwa eine Woche vor dem sichtbaren Befall von Krautfäule ist der richtige Zeitpunkt, um mit der ersten Krautfäule-Spritzung zu beginnen. Bereits drei Wochen nach dem Auflaufen der Kartoffeln sind regelmäßige Kontrollen der Kartoffelbestände essentiell – feucht-warme Witterungsbedingungen, Abweichungen der Bodenfeuchte oder ein hoher Grundwasserspiegel sind erste Warnsignale.

✅Welches Fungizid bei Krautfäule in Kartoffeln einsetzen?

Fungizide weisen unterschiedliche Stärken auf. Je nach Krautfäuledruck und Wachstumsphase der Kartoffeln, zahlen sich Kontaktfungizide oder systemische/ teilsystemische Pflanzenschutzmittel aus. Zur Vermeidung von Resistenzen empfiehlt sich der Wechsel von Fungiziden.