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Effizient Düngen 2022: Kosten sparen und die Umwelt schonen

Die Kosten für Mineraldünger, die bereits Ende 2021 auf einem sehr hohen Niveau lagen, sind in den letzten Wochen noch weiter gestiegen. Die Gründe für die Preisexplosion bei Düngemitteln liegen auf der Hand: Die Preise für Gas, Diesel und Rohöl liegen auf einem Rekordhoch. Durch den Krieg zwischen Russland und der Ukraine steigen beinahe alle Rohstoffpreise in Europa. Hinzu kommt, dass Russland und Weißrussland als große Düngerexporteure plötzlich weggefallen sind. Deshalb ist es jetzt für jeden Landwirt besonders wichtig, die verfügbaren Düngemittel und die eigenen Wirtschaftsdünger effizient einzusetzen, um die Erträge auf dem Acker und dem Grünland für 2022 sichern zu können.

Minimieren sie Nährstoffverluste!

Für einen effizienten Umgang mit Düngemitteln ist es wichtig, im gesamten Prozess Verluste zu minimieren und ein gutes Output in Form von hohen Erträgen und gesunden Pflanzen zu erzielen. Bei Wirtschaftsdüngern wie Gülle, Stallmist oder Gärrest können bereits in der Lagerung vermeidbare Nährstoffverluste auftreten. Auch bei der Ausbringung und danach auf dem Acker kommt es zu Verlusten, die zumindest reduziert werden könnten.

Tipps für die effiziente Düngung mit Mineraldünger, Blattdünger und Wirtschaftsdünger:

Alle Nährstoffe im Auge behalten

Nach dem Gesetz vom Minimum gilt, dass sobald ein Nährstoff limitierend wirkt, eine höhere Menge eines anderen Nährstoffs nicht zu einem Mehrertrag führt. Das bedeutet im Boden und in der Pflanze müssen die Gehalte aller Nährstoffe, die für das Pflanzenwachstum gebraucht werden, in der richtigen Menge vorhanden sein. Auch die Verhältnisse der Nährstoffgehalte spielen eine Rolle, da zum Beispiel Kationen wie Calcium und Magnesium antagonistisch wirken können.

Um die Nährstoffversorgung der Böden genau beurteilen zu können, müssen Bodenproben gezogen werden. Prüfen Sie auch während der Vegetationsperiode, ob die Nährstoffversorgung der Pflanzen stimmt. Achten Sie dafür auf Mangelsymptome.

Unser Tipp:
Pflanzenanalysen und Schnelltests helfen, einen bereits latenten, also schon vorhandenen, aber kaum sichtbaren Nährstoffmangel zu identifizieren.
Wenn alle Nährstoffe in ausreichender Menge verfügbar sind, kann die Pflanze ihr Ertragspotenzial erreichen. Wenn jedoch zum Beispiel Schwefelmangel herrscht, kann gedüngter Stickstoff nicht verwertet werden, da Schwefel in der Pflanze wichtig ist, um Stickstoff zu verstoffwechseln und weiterzuleiten. Setzen Sie bei Mangelsymptomen sofort geeignete Blattdünger ein. Die Ausbringung von Blattdünger können Sie oft auch mit einer Pflanzenschutzmaßnahme kombinieren.

Düngeverordnung einhalten und Nährstoffgehalte organischer Dünger ermitteln

Nach der Düngeverordnung (DüV) oder Düngemittelverordnung (DüMV) werden vom Landwirt Analysen von Wirtschaftsdüngern gefordert. Insbesondere in den „roten Gebieten“ mit hoher Nitrat- und Phosphatbelastung müssen grundsätzlich zusätzliche Untersuchungen bei Wirtschaftsdüngern und Gärrückständen zum Schutz des Grund- und Oberflächenwassers erfolgen. Länderspezifisch ist vor der Ausbringung auch die Untersuchung des verfügbaren Stickstoffs im Boden gefordert.

Unser Tipp:
Auch vor dem Hintergrund des Ziels einer effizienten Düngung ist es äußerst sinnvoll, die Nährstoffgehalte zu bestimmen, um genau zu wissen, was auf dem Acker ausgebracht wird. Nur so können Sie die Ausbringmenge dem ermittelten Bedarf des Pflanzenbestandes anzupassen.

Erfahren Sie hier welche Möglichkeiten es bei der Wirtschaftsdüngeranalyse gibt, wie diese abläuft und welche Probenahmesets zur Verfügung stehen:

Verteilgenauigkeit von Mineraldüngern überprüfen und optimieren

Mineraldünger enthalten hochkonzentrierte Nährstoffe. Bereits geringe Streufehler können zu Ertragseinbußen führen. Es ist sehr wichtig die Düngerstreuer regelmäßig zu warten und die Streueinrichtung zu überprüfen. Auch die individuelle Einstellung auf die Anforderungen des jeweiligen Düngers ist sehr wichtig, um Streufehler zu vermeiden und die Nährstoffe gut zu verteilen.

Düngungszeitpunkt optimieren

Eine optimale Düngungswirkung wird nur erreicht, wenn die Düngung auch zum optimalen Zeitpunkt des Bedarfs erfolgt. Bei der Düngung von Getreide werden in der Regel mehrere Teilgaben durchgeführt, um zu den entscheidenden Wachstumsphasen die richtige Menge an Nährstoffen bereit zu stellen.

Unser Tipp:
Um den Zeitpunkt für die nächste Düngung exakter bestimmen zu können, ist der Einsatz von Hilfsmitteln eine gute Lösung: Zum Beispiel können Düngefenster angelegt werden, Pflanzenanalysen oder Schnelltests gemacht oder Prognosemodelle genutzt werden. Wenn die Stickstoffnachlieferung höher ist als erwartet, kann bei der nächsten Gabe Stickstoff eingespart werden.

Stickstoffstabilisatoren bei Gülle und Mineraldünger

Minimieren Sie Nährstoffverluste: Stickstoffstabilisatoren werden eingesetzt, um Verluste durch Ausgasung oder Auswaschung zu verhindern. Es gibt zwei Arten von Stickstoffstabilisatoren, die sich in ihrer Wirkungsweise unterscheiden. Zum einen wird die Umwandlung von Harnstoff zu Ammonium gehemmt. Dabei wird das bei dem Prozess beteiligte Enzym Urease gehemmt. Das hat zur Folge, dass weniger Ammoniakverluste auftreten. Die andere Möglichkeit der Stickstoffstabilisatoren ist die Hemmung der Nitrifikation. Bei dem Prozess der Nitrifikation wird Ammonium zu Nitrat umgewandelt. Bei dieser Reaktion kann es zu Lachgasverlusten kommen. Ausgasung von Lachgas ist nicht nur ein Verlust von Nährstoffen auf dem Acker, sondern Lachgas ist auch ein umweltschädliches Klimagas. Des Weiteren ist Nitrat stark auswaschungsgefährdet. Durch die Hemmung der Nitrifikation kommt es zu weniger Nitratauswaschung und weniger Lachgasverlusten.

Setzen Sie auf die Teilflächenspezifische Düngung

Bereits kleinräumige Unterschiede innerhalb eines Schlags führen zu unterschiedlichem Ertragspotenzial und Düngebedarf. Durch den Einsatz von GPS-Technik und Teilbreitenschalten in Kombination mit teilflächenspezifischen Ausbringkarten und Sensortechnik kann der Dünger sehr präzise ausgebracht werden und optimal an den Bedarf der Pflanzen angepasst werden.

Mehr zum Thema „Precision Farming“ lesen Sie hier:

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Das Wichtigste in Kürze: 

✅ Wie schaffe ich optimale Voraussetzungen für hohe Erträge im Getreide?

Nur optimal mit Nährstoffen versorgte Getreidebestände erzielen Höchsterträge. Kontrollieren Sie dafür die Nährstoffversorgung mittels Bodenproben bei größeren Schlägen möglichst teilflächenspezifisch und düngen entsprechend des Bedarfs jeder Teilfläche. Prüfen Sie auch während der Vegetationsperiode, ob die Nährstoffversorgung der Pflanzen stimmt. Achten Sie dafür auf Mangelsymptome.

✅ Wie setze ich Wirtschaftsdünger wie Gülle und Gärrückstände effizient ein?

Eine effiziente Düngung ist nur möglich, wenn die jeweiligen Wirtschaftsdüngerpartien zuvor auf ihre konkreten Inhaltsstoffe untersucht wurden. Düngen Sie dann entsprechend des Bedarfs des jeweiligen Schlages und der jeweiligen Kultur und setzen Sie bei der Ausbringung exakt arbeitende Verteiltechnik am Güllewagen ein.