Blattdünger mit Pflanzenschutz mischen?

Die entscheidende Stärke von Blattdüngern ist die gezielte Versorgung mit Nährstoffen. Blattdünger wirken Mangelsymptomen direkt entgegen, Veränderungen zeigen sich meist umgehend. Um einen Spritzvorgang zu sparen, bietet sich die direkte Gabe in Kombination mit Pflanzenschutzmitteln an, beispielsweise bei der demnächst ausstehenden Herbizidbehandlung oder auch bei folgenden Fungizid-Anwendungen. Wann macht das Mischen von Blattdünger und Pflanzenschutz besonders Sinn und wann sollte lieber darauf verzichtet werden? myAGRAR zeigt, was bei der Mischbarkeit zu beachten ist.


Blattdünger werden vor allem gegen den Mangel von Spurenelementen eingesetzt. Die leicht wasserlöslichen Düngemittel in flüssiger Form oder in Pulverform werden meist verdünnt über die Kultur wie beispielsweise Getreide, Raps, Zuckerrüben oder Kartoffeln mit der Pflanzenschutzspritze ausgebracht. Finden Sie hier den passenden Blattdünger für Ihre Kultur: myAGRAR Blattdünger-Sortiment

Grundsätzliche Mischbarkeit von Blattdünger und Pflanzenschutz

Für das Mischen von Blattdüngern und Pflanzenschutz gilt es eine bestimmte Reihenfolge zu beachten. Zunächst sollen Produkte in Pulverform zugefügt werden. Danach folgen granulierte Produkte, Suspensionen, Emulsionen und zum Schluss Flüssigdünger (maximal ein Flüssigdünger). Erst, wenn ein Produkt sich vollständig aufgelöst hat, sollte das nächste hinzugefügt werden.
Bei Mischungen mit mehr als drei Mitteln sollte auf Haftmittel verzichtet werden. Flüssige Produkte sollten vorher in der noch verschlossenen Flasche kräftig geschüttelt werden. Grundsätzlich gilt es das Rührwerk des Spritzgeräts während des Mischvorgangs einzuschalten, um eine bestmögliche Auflösung und Vermischung zu erreichen. Danach wird empfohlen die Mischung zügig auszubringen. Länger „stehende“ Mischungen können instabil werden und unerwünschte Reaktionen hervorrufen.

Welche Mischungen machen Sinn, welche weniger?

Das Mischen von Blattdünger und Herbiziden erwies sich in der Vergangenheit als vorteilhaft. Diese Kombination empfehlen wir, da die Wirkungsgrade aufrechterhalten bleiben und die jeweiligen Inhaltsstoffe miteinander harmonieren.
Folgendes gilt es bei der eigenen Mischung von Blattdüngern und Pflanzenschutz zu beachten: Bor führt in Mischungen zu einer Erhöhung des pH-Wertes. Vor allem Pyrethroide reagieren empfindlich auf hohe pH-Werte, weil sie unter diesen Bedingungen relativ schnell abgebaut werden. Der Zusatz eines Additivs, das den pH-Wert stabilisiert, ist hier sinnvoll.
Grundsätzlich ist zum Beispiel bei Mischungen mit Sulfat-haltigen Blattdüngern ein Eimertest zu empfehlen. Eine geringe Menge an Blattdüngern wird dazu im Eimer mit Wasser aufgelöst, die Zugabe weiterer Produkte zeigt dann vorab, ob es in der Mischung zu Ausflockungen kommen kann.

Vorsicht bei mehreren Mischprodukten

Viele Blattdüngermischungen sind bereits jahrelang erprobt und werden von Pflanzenbauberatern empfohlen. Immer wieder scheinen jedoch auch Kombinationen ideal, die offiziell nicht empfohlen werden. Von Mischungen aus fünf oder mehr Präparaten, bestehend aus Salzen, Fungiziden, Insektiziden, Harnstoff und AHL wird deutlich gewarnt. Durch das Mischen mehrerer Stoffe wird die Aggressivität jedes Einzelstoffs noch weiter verstärkt. Das Risiko: Es kann schon in der Pflanzenschutzspritze zu negativen Wechselwirkungen und unerwünschten Reaktionen wie Klumpenbildung oder verstopften Düsen kommen. Im schlimmsten Fall wird auch die Kulturpflanze geschädigt. Insgesamt gilt Vorsicht bei der eigenen Mischung von Produkten.
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Stand: 2021