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5 goldene Regeln für die Ungraskontrolle im Getreide

Oft fängt es mit wenigen Ungräsern auf der Getreidefläche an. Wird das Problem dann nicht von Anfang an konsequent angegangen, wird die Kontrolle der Ungräser mit jedem Jahr schwieriger. Dann sind auch bald Ertragseinbußen spürbar.

Beim Ackerfuchsschwanz geht man davon aus, dass 100 Halme pro Quadratmeter Ertragseinbußen von bis zu 5dt pro Hektar verursachen können. Bei der Ungras-Kontrolle gibt es nicht DIE eine Maßnahme, die alle Probleme löst. Wichtig ist, das Problem frühzeitig zu erkennen und dann konsequent anzugehen. Wir haben „5 goldene Regeln“ zusammengestellt, die Ihnen helfen Ihre Getreideflächen langfristig und nachhaltig von resistenten Ungräsern zu befreien.

1. Nachernte-Management

Das Problem nicht zum Problem werden lassen.

Das Ungras, das nach der Ernte zum Auflaufen gebracht wird und vor der Aussaat entfernt wird, kann nicht mehr zum Problem werden. Ackerfuchsschwanz z.B. läuft hauptsächlich im September bis Anfang Oktober auf. Deshalb: falsches Saatbeet nutzen, damit Ungräser auflaufen können. Aufgelaufene Ungräser mechanisch bekämpfen z.B. mit dem Striegel. Auf keine Fall Samen vergraben oder verschütten, damit wird der Samenvorrat im Boden erhöht und das Problem vergrößert sich.

2. Aussaat

Je später deso besser.

Dreh- und Angelpunkt bei der Aussaat ist der Saatzeitpunkt. Dabei gilt der Grundsatz: so spät wie regional möglich und vertretbar. So kann vor der Aussaat schon viel Ungras auflaufen und entfernt werden, was den Druck in der Kultur deutlich reduziert. Auch wenn man den Aussaattermin nicht einfach ein paar Wochen schieben kann: schon wenige Tage können einen Unterschied machen. Daher: los geht‘s auf den weniger problematischen Flächen. Problemflächen mit viel Ungras immer zuletzt drillen. Nach der Saat: Walzen! So schaffen Sie optimale Bedingungen für Bodenherbizide.

3. Herbstbehandlung

Wer den Herbst verschenkt, läuft im Frühjahr hinterher.

Wenn Ungräser zum Problem werden, dann ist die Herbstbehandlung keine Option, sondern ein Muss. Eine nachhaltige Herbizidstrategie gegen Ungräser beginnt im Herbst mit Bodenherbiziden. Die Herbstbehandlung ergänzt die acker- und pflanzenbaulichen Maßnahmen optimal. So wird im Herbst schon ein hoher Gesamtwirkungsgrad erreicht. Wichtig ist auch zu bedenken: Im Frühjahr sind die Ungräser größer und damit schwerer zu bekämpfen. Wenn die Maßnahmen im Frühjahr nicht richtig gewirkt hat, dann gibt es kaum noch Möglichkeiten zu reagieren.

4. Optimierung Herbizideinsatz

Jedes Prozent Wirkung zählt.

Bei der Ungras-Bekämpfung geht es nicht nur darum, den Konkurrenzdruck für die aktuelle Kulturpflanze zu minimieren, sondern es soll vor allem verhindert werden, dass sich der Samenvorrat im Boden aufbaut. Bodenherbizide benötigen Feuchtigkeit, daher am besten bei ausreichender Bodenfeuchtigkeit behandeln. Ein Gang mit der Walze vor der Behandlung vermindert Spritzschatten durch Kluten und verbessert so Bodenbenetzung und Wirkung. Wasseraufwandmenge nicht zu knapp bemessen: Mit mind. 200 l/ha wird eine gleichmäßige Benetzung erreicht. Keine reduzierten Aufwandmengen, denn es kommt auf jedes Prozent Wirkung an.

5. Fruchtfolge nutzen

Der Blick aufs Ganze.

Auf Extremstandorten kann eine Anpassung der Fruchtfolge z.B. der Einbau von Sommerungen ein wichtiger oder sogar notwendiger Schritt sein. Aber auch sonst spielt die Fruchtfolge eine wichtige Rolle. Denn Ungräser sollten nicht isoliert als Getreideproblem gesehen werden. Steht z.B. Raps in der Fruchtfolge dann sollte auch die Herbizidstrategie im Raps auf die Bekämpfung von Ungräsern optimiert sein: Bspw. durch den Einsatz von Metazachlor im Vorauflauf oder frühen Nachauflauf. Weiterhin kann in der Vegetationsruhe Propyzamid als Maßnahme zur Feldhygiene mit Fokus auf Ackerfuchsschwanz eingesetzt werden.


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Stand: 02.09.2022