Mit ansteigenden Temperaturen grünt der Raps jetzt relativ zügig durch. Wenn der Wetterbericht mit der Vorhersage sehr frühlingshafter Temperaturen in der nächsten Zeit Recht behält, wird das Wachstum ebenfalls schnell Fahrt aufnehmen.
Die Bestände präsentieren sich jedoch sehr unterschiedlich. Manche Rapsflächen stehen schon in den Startlöchern, andere sind nach der Kälte und Nässe noch sehr geschwächt und haben deutliche Blatt- und auch Pflanzenverluste zu verzeichnen. Durch den vergleichsweise späten Vegetationsstart in diesem Jahr, wird eine Maßnahme mit Wachstumsreglern/Fungiziden mit vernünftigen Aufwandmengen vor der Rapsblüte ausreichen. In den geschwächten Beständen sollte der Fokus dabei eher auf der fungiziden Wirkung liegen. Auch wenn ein Phomabefall im Frühjahr kaum noch verhindert werden kann, so kann er zumindest an der Ausbreitung gehindert werden. Das Eindringen von Pilzsporen in die Pflanze (z.B. Botrytis) kann vermindert werden, wenn die Rapspflanzen durch Frost- oder Wachstumsrisse geschädigt sind. In kräftigeren Beständen, die jetzt auch aufgrund der Stickstoffverfügbarkeit bei schnell ansteigenden Temperaturen zügig loswachsen, können eher stärker wachstumsregulierende Produkte eingesetzt werden. Der günstigste Zeitpunkt für eine Fungizid-/Wachstumsreglermaßnahme ist erreicht, wenn der Raps bei wüchsiger Witterung etwa 20-25cm groß ist. Je nach Temperaturverlauf und Vitalität des Rapsbestandes kann das in dieser Woche der Fall sein.
Empfehlung in gut entwickelten, wüchsigen Beständen:
Wenn eine Kombination der Fungizidmaßnahme mit Insektiziden gegen Rüsselkäfer geplant ist, orientieren Sie sich eher an dem optimalen Einsatztermin gegen die Stängelrüssler. Zur Ermittlung des Zuflugs sind Gelbschalen nicht nur hilfreich, sondern unumgänglich. Sollten Rapsglanzkäfer auch schon in bekämpfungswürdigem Ausmaß im Laufe der nächsten Woche zufliegen (bitte im Bestand bonitieren!) muss die Mittelauswahl entsprechend angepasst werden. Die Möglichkeiten wurden bereits in der letzten Saisonalen Empfehlung vom 19.03.2018 zur Verfügung gestellt.
Bei anstehenden Maßnahmen muss auch die Borversorgung berücksichtigt werden. 300-500 g/ha Bor sollten im Frühjahr dem Raps über das Blatt zugefügt werden. Bor erhöht den pH Wert in der Spritzbrühe. Das kann zu einem schnelleren Abbau der Insektizide und damit zu einer verminderten Wirksamkeit führen. Ein Additiv zur Absenkung des pH-Wertes kann helfen (z.B. ca. 10-30 ml/200 ml Wasser Spray Plus oder 200-500 ml/200 l Wasser X-Change).
*länderspezifischer Mindestabstand
Stand: 2018
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