Maisaussaat 2023 – Vorsicht vor dem Frühstart!

Der Start der Maissaison 2023 steht vielerorts jetzt an. Nachdem im Jahr 2022 in vielen Regionen aufgrund der Trockenheit unterdurchschnittliche Maiserträge eingefahren wurden, ist die Ausgangssituation jetzt recht gut. Der Winter brachte in den meisten Regionen erfreulicherweise so viel Niederschlag, dass die Bodenwasservorräte wieder aufgefüllt werden konnten. Auf den sandigeren Standorten ist die Vorbereitung der Maisaussaat bereits gestartet, während auf den schwereren Standorten gewartet werden muss, bis der Acker nach den Niederschlägen wieder befahrbar ist. Der April bringt der Erfahrung nach recht wechselhafte Temperaturen mit sich. Es stellt sich die Frage, wann der Boden die passende Temperatur erreicht und damit der richtige Zeitpunkt für die Maisaussaat gekommen ist.

Der Trend zu frühen Aussaat steht wieder in Frage

In den vergangenen Jahren zeigte sich vielerorts der Trend, den Mais immer früher zu legen. Doch vor dem Hintergrund einer Vielzahl an Problemen, vor denen die Maisanbauer stehe, muss diese Strategie hinterfragt werden. Es kam in den vergangenen Jahren wiederholt zu einer langen Trockenphase im Frühjahr. Dabei sahen die früh gelegten Maisbestände oft schlechter aus als die später gelegten Bestände, in denen die Pflanzen ohne Trockenstress durchwachsen konnten. Weitere Themen, auf die durch ackerbauliche Maßnahmen reagiert werden muss, sind Vogelfraßschäden durch Saatkrähen sowie Schaderreger wie der Drahtwurm, Saaten- und Fritfliegen, sowie Herausforderungen in der Unkrautbekämpfung.

Wann ist der richtige Zeitpunkt für die Maisaussaat?

Von einem frühen Aussaattermin versprach man sich eine bessere Wurzelentwicklung und damit verbunden eine bessere Toleranz gegenüber Trockenheit. Außerdem können bei einer früheren Aussaat Sorten mit einer höheren Reifezahl angebaut werden, wodurch das potenzielle Ertragsniveau erhöht werden kann.

Risiken einer Frühsaat nicht unterschätzen

Allerdings kommt es bei einer zu frühen Aussaat, wenn die optimale Bodentemperatur von 8-10°C noch nicht erreicht ist, schnell zu einer verlangsamten Keimung und einem verzögerten Feldaufgang. Außerdem war die besonders frühe Aussaat meist nur möglich durch den Beizschutz gegen bodenbürtige Erreger und Vogelfraß. Da die Beizen mit den Wirkstoffen Thiram und Methiocarb seit drei Jahren nicht mehr verfügbar sind, muss der Keimling ohne ausreichenden Beizschutz durch die lange Auflaufphase wachsen. Deshalb der Tipp: Vermeiden Sie eine zu frühe Aussaat bei niedrigen Temperaturen.

Gute Startbedingungen für den Mais schaffen

Das grundlegende Ziel bei der Maisaussaat ist ein zügiges Auflaufen und eine schnelle Jugendentwicklung. Dafür sollte in eine warme Phase hinein gesät werden, damit die jungen Pflanzen nach der Aussaat möglichst schnell die kritische Phase bis zum Vier-Blatt-Stadium durchwachsen. Dadurch sind sie widerstandsfähiger gegen Krankheiten wie Fusarien oder Rhizictonia, sowie Schaderreger oder Vogelfraß. Außerdem bekommt der Mais so einen Vorsprung gegenüber den Unkräutern.

Unser Tipp: Wenn eine Bodentemperatur von 8-10°C sicher erreicht ist, kann mit der Maisaussaat begonnen werden.

Bei verspäteter Aussaat die Sortenwahl anpassen

Die myAGRAR Fachberater empfehlen: Wenn sich die Maisaussaat auf einzelnen Schlägen aufgrund von unzureichender Bodentemperatur oder schlechter Witterungsbedingungen weit nach hinten verschiebt, sollten Sie gegebenenfalls die Sortenwahl so anpassen, dass die Abreife gewährleistet ist. Das ist auf jeden Fall das wichtigste Ziel, das jeder Maisanbauer im Blick haben sollte. Nur wenn der Mais auch in guter Qualität geerntet werden kann, hat sich der Maisanbau auch wirklich gelohnt.

myAGRAR Sortenempfehlungen 2023: 

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Emeleen

Die DSV-Sorte Emeleen ist ein früher Sio- und Körnermais mit einer Reifezahl von S 200 und K 210. Aufgrund der ausgesprochenen Frühreife und der schnellen Jugendentwicklung kann Emeleen für frühe Häckseltermine, den Anbau in Höhenlagen und als Zweitfruchtmais empfohlen werden. 

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Simpatico KWS

Die DSV-Sorte Emeleen ist ein früher Sio- und Körnermais mit einer Reifezahl von S 200 und K 210. Aufgrund der ausgesprochenen Frühreife und der schnellen Jugendentwicklung kann Emeleen für frühe Häckseltermine, den Anbau in Höhenlagen und als Zweitfruchtmais empfohlen werden. 

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DKC 2972

DKC 2972 ist ein Silo-, Energie- und Körnermais mit einer Reifezahl von S 220 und K ca. 210 (Reifegruppe: früh). Die Sorte zeichnet sich durch ein hohes Trockenmasse- und Kornertragspotenzial aus. Eine gute Zellwandverdaulichkeit sowie eine hohe Biogasleistung runden das Sortemprofil ab.

  1. RGT Exxon LSV-Sieger SN, NIE, RLP, BB, SH, MVP RGT Exxon
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RGT Exxon

hervorragende GTM- und Kornerträge mit. Eine gute Standfestigkeit und Verdaulichkeit runden das Sortenprofil ab.

 

Praxistipps: Das gilt es bei der Aussaat zu beachten

Bei der Aussaat sollte eine Ablagetiefe der Maiskörner von 4 bis 6 cm angestrebt werden. Die genaue Ablagetiefe richtet sich danach, wo im Boden das Korn auf die wasserführende Schicht gelegt wird. Bei Problemen mit Vogelfraß wird empfohlen, die Körner tief genug abzulegen, damit sie für die Vögel schwerer zu erreichen sind. Doch die tiefere Ablage ist nur eine gute Strategie, wenn der Boden schon warm genug ist, da sonst die Auflaufphase noch länger wird und der Keimling dadurch bodenbürtigen Schaderregern stärker ausgesetzt ist.

Wichtig: Nach der Maisaussaat sollten keine Maiskörner an der Oberfläche liegen oder zwischen groben Kluten zu sehen sein. Dadurch könnten Saatkrähen und andere Vögel angelockt werden. Kontrollieren Sie die Aussaatqualität, wenn Sie die Arbeiten nicht selbst ausführen.

Wie viele Körner Mais sollen pro Quadratmeter gelegt werden?

Bei der Maisaussaat gilt das Sprichwort „viel hilft viel“ nicht. Die empfohlene Saatstärke variiert zwischen sechs und zwölf Pflanzen pro Quadratmeter. Die Saatstärke hängt ab von der Maissorte, der Anbauzone und dem Verwendungszweck. Bei einer zu geringen Aussaatstärke bleibt möglicherweise Ertragspotenzial liegen. Außerdem ist die Zeit bis zur Beschattung der Bodenoberfläche länger, wodurch Unkraut besser wachsen kann.

Andererseits konkurrieren bei einer zu hohen Aussaatstärke die Maispflanzen untereinander um Wasser, Nährstoffe und Platz, wodurch das Ertragspotenzial unnötig begrenzt wird. Achten Sie bei der Wahl der Aussaatstärke auf die Empfehlungen der Saatguthersteller.

Welche Bodenbearbeitung vor der Aussaat von Mais die richtige ist hängt von vielen verschiedenen Faktoren, wie beispielsweise der Bodenbeschaffenheit, den Witterungsbedingungen und der Düngestrategie ab. Im folgenden Fachbeitrag finden Sie einen grundsätzlichen Systemvergleich von Pflugsaat, Mulchsaat und Direktsaat:

Technik-Check: Sind alle Maschinen zur Bodenbearbeitung und Sätechnik gut in Schuss?

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Sollte man Mais möglichst früh aussäen?

Nein. Beginnen Sie mit der Aussaat erst, wenn eine Bodentemperatur von 8-10°C sicher erreicht ist. Bei einer zu frühen Aussaat, kommt es schnell zu einer verlangsamten Keimung und einem verzögerten Feldaufgang. Auch besteht bei einer sehr frühen Aussaat das Risiko, dass die jungen Pflanzen bei einer Frühjahrstrockenheit Schaden nehmen.

Was hilft gegen Vogelfraßschäden im Maisanbau?

Neben dem Einsatz von Beizen und Repellents können eine tiefe Ablage der Maiskörner sowie eine spätere Aussaat dem Vogelfraß vorbeugen. Außerdem sollte der Maisanbau neben bekannten Brutgebieten wenn möglich vermieden werden oder Ausweichfutterstellen angeboten werden.

Welche Saatstärke wird für Mais empfohlen?

Die empfohlene Saatstärke variiert je nach Sorte, Anbauzone und Standort sowie dem Verwendungszwecke zwischen sechs und zwölf Pflanzen pro Quadratmeter. Bei einer zu geringen Aussaatstärke kann Ertragspotenzial verschenkt werden. Bei einer zu hohen Aussaatstärke konkurrieren die Maispflanzen untereinander um Wasser, Nährstoffe und Platz, was das Ertragspotenzial ebenfalls begrenzen kann.