Die letzten beiden Vegetationsperioden waren auch für den Maisanbau eine echte Herausforderung. Im September 2017 hat das Sturmtief „Sebastian“ vor allem im Nordwesten großflächig den Mais abgeknickt und für heftige Lagerschäden gesorgt. Bei den anschließenden, sehr nassen Bedingungen konnten einige Maisflächen kaum noch beerntet werden. 2018 musste der Mais dann mit extremer Trockenheit zurechtkommen, je nach Bodenart und Wasserangebot äußerte sich das in stark schwankenden Erträgen. Eine sehr zügige Abreife hat in diesem Jahr für hohe TS-Gehalte, teilweise schlechte Einkörnung und vor allem für eine äußerst frühe Ernte gesorgt.
Dennoch stellt der Mais mit seinen vielen Nutzungsmöglichkeiten sowohl als Nahrungs- und Futtermittel, als auch als Stärke- und Energielieferant eine der wichtigsten Kulturen in der Landwirtschaft dar. Mais wird in Deutschland auf ca. 2,6 Mio ha angebaut und ist nach dem Weizen die zweitgrößte Kultur. Ca. 83 % des Maises wird als Silomais angebaut, der neben der Nutzung für Biogas (ca. 0,9 Mio ha) vor allem in der Fütterung eingesetzt wird. Der Zuchtfortschritt beim Mais ist eine Erfolgsgeschichte. Beim Körnermais stieg der Durchschnittsertrag von 34 dt/ha in 1960 auf heutige Erträge von > 90 dt/ha. Der Durchschnittsertrag beim Silomais liegt heute bei etwa 430 dt/ha, hier haben sich vor allem die Ertragsstabilität und auch andere Eigenschaften wie Trockenmasseertrag, Stärkegehalt und die Standfestigkeit verbessert.
Mais hat eine Reihe von anbautechnischen Vorteilen. Er ist selbstverträglich, liefert hohe Erträge bei geringen Bodenansprüchen und hat zudem einen sehr niedrigen Behandlungsindex beim Pflanzenschutzmitteleinsatz. Blattkrankheiten spielen im Maisanbau nur eine untergeordnete Rolle. Trotz seiner guten Selbstverträglichkeit sind dem immer wiederkehrenden Anbau auf derselben Fläche auch Grenzen gesetzt. Die Selektion von kulturspezifischen Ungräsern und Unkräutern wird gefördert, aber auch die Ausbreitung von Schädlingen, wie dem Maiszünsler und vor allem auch dem Maiswurzelbohrer. Dessen Verbreitung ist besonders in den wärmeren Regionen Deutschlands wohl kaum noch zu stoppen, die Einstufung als Quarantäneschädling ist bereits seit einigen Jahren aufgehoben. Als eines der wirksamsten Mittel gegen den Maiswurzelbohrer ist die Fruchtfolge zu sehen. Der Käfer legt den Großteil der Eier in die bestehenden Maisfelder ab, die Entwicklung des Schädlings wird beeinträchtigt, wenn dort im nächsten Jahr kein Mais angebaut wird. In Befallsregionen sollte Mais nur maximal zwei Jahre hintereinander auf derselben Fläche angebaut werden. Bei der Bekämpfung des Maiszünslers spielt vor allem die Feldhygiene eine große Rolle. Das Zerkleinern der Maisstoppel nach der Ernte schränkt die Überwinterungsmöglichkeit der Maiszünslerlarve im unteren Stängelbereich stark ein. Darüber hinaus wird die Stängelrotte gefördert und damit das Fusariumrisiko in der Folgefrucht vermindert. Blattkrankheiten treten im Mais vor allem in feuchtwarmen Jahren auf. Ackerbauliche Maßnahmen wie Fruchtfolge und der Anbau gering anfälliger Sorten können Schäden durch Blattkrankheiten reduzieren.
Die Sortenvielfalt im Maisanbau ist enorm. Für alle Reifegruppen und die verschiedensten Standortbedingungen stehen gute, geprüfte Sorten zur Verfügung. Die Ergebnisse aus den Landes- und Bundessortenversuchen geben hierzu einen guten Überblick. Schauen Sie anhand unserer BSA-Übersicht aller geprüften Silomaissorten, welche zu Ihrem Betrieb passt und starten Sie in eine erfolgreiche Maissaison 2019!
Stand: 2018
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