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Grünlandschäden richtig beheben!

Nach den Wintermonaten sind viele Grünlandflächen von Verunkrautung betroffen, teilweise lassen sich auch größere Lücken im Bestand erkennen. Schnee und Kälte, aber auch milde und regenreiche Wintertage haben auf manchen Standorten außerdem die Bildung von Schneeschimmel begünstigt. Um den Ertrag und die Qualität der Grünfutterernte zu sichern, gilt es nun auf Narbenverletzungen und die Auswinterung zu reagieren. Je nach Lückenanteil und Pflanzenzusammensetzung des Bestandes bietet sich eine Nach- oder Neuansaat an.

Nachsaat oder Neuansaat?

Im Sinne der Nachhaltigkeit sollte die bestehende Altnarbe möglichst erhalten werden. Dazu sollte geprüft werden, ob der Altbestand erhaltenswert ist. Dann kann die Ertragsleistung durch eine Nachsaat kostengünstig optimiert werden. Sollte der Bestand zu stark geschädigt sein, sollte auch aus Gründen der Wirtschaftlichkeit eine Neuansaat erfolgen. Wer unsicher ist, ob eine Nachsaat oder eine Neuansaat die richtige Wahl ist, sollte den Grasbestand und insbesondere den Lückenanteil der jeweiligen Fläche genau betrachten – zum einen hinsichtlich der geplanten Nutzungsintensität, zum anderen hinsichtlich der Standortbedingungen. Nach dem „Aulendorfer Lückendetektor“ wird eine Nachsaat bei einem Lückenanteil von mehr als 15 % oder einem Anteil wertvoller Futtergräser von weniger als 50 % empfohlen. Ab einem Anteil an wertvollen Futtergräsern von unter 50 % beziehungsweise einer Verunkrautung von über 50 % sollte die Fläche neu eingesät werden.

Grassaat: Welche Sorte ist die richtige Wahl?

Grundsätzlich gilt: Einzelarten von Gräsern reagieren deutlich empfindlicher auf klimatische Veränderungen als Artenmischungen. Das sollte berücksichtigt werden. Welches Risiko hat der Standort beispielsweise hinsichtlich Trockenschäden? Die Auswahl der Grassaat-Mischung sollte vor allem von den regionalen klimatischen Bedingungen, dem konkreten Standort sowie der Nutzungsintensität abhängig gemacht werden. Zur Risikominimierung sollten sowohl bei der Nach- als auch bei der Neuansaat Mischungen von Grasarten mit unterschiedlichen Reifegruppen zum Einsatz kommen. Zur Auswahl stehen neben Standardmischungen für die Nachsaat auch spezielle Grasmischungen zur energetischen und qualitativen Verbesserung bestehender Grasnarben oder für Moorböden optimierte Mischungen.

Worauf sollte bei Grasmischungen geachtet werden?

Bei der Auswahl einer Grasmischung sollten Landwirte auf die Eigenschaften Krankheitsresistenz, Ausdauer, Ertrag und Futterqualität achten. Die Sorten sollten rasch auflaufen, sich zügig entwickeln und schon als Jungpflanze über eine hohe Kampfkraft verfügen. Eine hohe Kampfkraft haben in der Regel Deutsches Weidelgras, Knaulgras und Wiesenschwingel. Nach Dürrejahren werden tiefwurzeligere Mischungen mit Leguminosen empfohlen.

Grassaatgut wird meist im 25 kg-Sack angeboten. Je nach Standortgegebenheit und Nutzung kann gezielt ausgewählt werden.

Produktvorstellungen

Optima Green Power Leichte Standorte

Eine Mäh- und Weidenutzungsmischung für leichte Standorte und geringe Niederschläge bei intensiver Nutzung. Die Kombination der Arten ermöglicht einen hohen Grünmasseertrag (30 % Rohrschwingel, 20 % Knaulgras, 25 % Wiesenschweidel, 10 % Dt. Weidelgras, t, früh, 10 % Rotschwingel, 5 % Dt. Weidelgras, M, mittel)

Tipps für die Wahl der optimalen Technik!

Tipps für die Wahl der optimalen Technik bei einer Nachsaat beziehungsweise Reparatursaat des Grünlandes finden Sie auch im myAGRAR-Fachtext „Optimaler Grünfutterertrag mit der richtigen Pflege- und Nachsaat“ zum Beitrag.

Unsere Empfehlungen:

Stand: 2021

Das Wichtigste in Kürze: 

✅Warum ist beim Grünland die Nachsaat vorzuziehen?

Bei einer gering geschädigten Fläche ist eine kostengünstigere Nachsaat zu empfehlen, da die alte Grasnarbe und damit die Tragfähigkeit erhalten bleibt, ein kompletter Futterausfall ausgeschlossen werden kann und der neue Aufwuchs zeitiger zur Fütterung genutzt werden kann als bei einer Neuansaat.

✅Wann empfiehlt sich beim Grünland eine Neuansaat?

Bei extrem geschädigten Flächen mit einer Verunkrautung von über 50 % sollte die Fläche neu eingesät werden.

Was spricht bei der Auswahl von Grassaat für eine Grasmischung?

Einzelarten, auch wenn es beispielsweise trockenheitsverträglichere Sorten sind, reagieren deutlich empfindlicher auf klimatische Veränderungen als Artenmischungen. Außerdem ist der Ertrag sicherer, wenn Mischungen eingesetzt werden. Während eine Art sensibler auf Frost, Trockenheit oder Nässe reagiert, können robustere Arten der Grasmischung dies teilweise kompensieren.