Jetzt die passende Silomaissorte für Biogas oder Milchvieh finden!

Die Sortenwahl für Maissaatgut für die Aussaat 2023 steht an. Milchviehhalter, Rindermäster und Biogasanlagenbetreiber stellen sich jetzt die wichtige Frage: Worauf kommt es bei der Sortenwahl für Silomais je nach Nutzungsrichtung an? Wie werden die aktuellen Züchtungsziele für Mais beschrieben und welchen Nutzen kann ich als Landwirt daraus für meinen Betrieb ziehen? myAGRAR gibt einen Überblick über die wichtigsten Auswahlkriterien für Silomais und bietet Links zu den Ergebnissen der Landessortenversuche Silomais 2022.

Wie sehen die Züchtungsziele für Silomais aus?

In Deutschland konzentriert sich die Maiszüchtung auf folgende Merkmale: hohe Ertragsleistung, Standfestigkeit, Jugendentwicklung, Kältetoleranz im Frühjahr, Resistenz gegenüber Schädlingen und Krankheiten. Bei Silomais, der in der Fütterung eingesetzt wird, kommt die Futterqualität hinzu. Soll die Sorte auch als Körnermais genutzt werden können, dann wird auch die Druscheignung berücksichtigt.

Wie wähle ich die richtige Maissorte für Biogasanlagen?

Silomais, der in der Rinderfütterung oder in der Energiegewinnung in Biogasanlagen eingesetzt wird, sollte anhand verschiedener Kriterien beurteilt werden. Unter den mehr als 800 verfügbaren Maissorten für den deutschen Markt gibt es inzwischen immer mehr speziell für die Energieproduktion gezüchtete Sorten. Diese Maissorten zeichnen sich durch besonders hohe Trockenmasseerträge aus.

Was bedeutet die Biogasausbeute?

Das Ziel der Biogasanlagenbetreiber ist eine hohe Biogasausbeute. Diese beschreibt, wie viel Biogas aus einer Tonne Substrat erzeugt werden kann. Die Biogasausbeute wird in der Maßeinheit Normliter je kg organischer Trockenmasse angegeben. Bei der Wahl der Maissorte ist das Ziel eine hohe Biogasausbeute pro ha Anbaufläche zu erzielen. Maissorten für Biogasanlagen zeichnen sich durch einen guten Masseertrag pro ha aus. Kolbenreiche Sorten sind nur dann geeignet wenn sie ebenfalls einen hohen Masseertrag liefern.

Wie wählt man die richtige Reifegruppe für Biogasmais?

Für die Ernte von Biogasmais sind Trockensubstanzgehalte von 28-30 % zum Erntezeitpunkt das Ziel. Bei der Auswahl der Sorte können etwas spätreifere Sorten als im normalen Silomaisanbau gewählt werden, jedoch sollten die Reifezahlen nicht zu hoch gesetzt werden. Bei zu spätreifem Mais besteht die Gefahr, dass die erforderlichen TS-Gehalte nicht erreicht werden und dass dann die Silierung nicht erfolgreich abläuft. Außerdem sind die Transportkosten bei nasser Ware höher und die Sickerwasserbildung kann zu einer Umweltbelastung führen.

Ertragreiche Maissorten für die Verwertung in Biogasanlagen:

Wie finde ich die richtige Maissorte für die Milchviehfütterung?

Mais ist neben Grassilage die Hauptkomponente in der Milchviehfütterung und auch in der Rindermast. Hochleistungstiere stellen hohe Ansprüche an die Fütterung. Deshalb ist die Wahl der passenden Maissorte ist von großer Wichtigkeit, um hochqualitatives Futter zu gewinnen. Neben der Energie- und Nährstoffkonzentration spielt die Struktur der Maissilage eine wichtige Rolle.

Verdaulichkeit ist wichtiger Faktor bei Silomais

Für die Sortenwahl sind neben dem Trockenmasseertrag der Stärkegehalt und die Verdaulichkeit die wichtigsten Kriterien. Die Energie im Mais kommt aus der Stärke und aus den Zellwänden. Stärke ist nahezu 100% verdaulich und liefert schnell verfügbare Energie. Die Verdaulichkeit der Zellwandbestandteile Cellulose, Hemicellulose und Lignin ist stark sortenabhängig und kann zwischen 20-80% liegen. Die Restpflanzenverdaulichkeit beschreibt, wie gut diese Strukturkohlenhydrate verdaulich sind. Die Maissilage liefert umso mehr Energie je höher die Gesamtverdaulichkeit ist.

Leicht verdauchliche Silomaissorten für die Milchviehfütterung und die Rindermast:

Welche Reifegruppe sollte man bei Maissaatgut wählen?

Das wichtigste Auswahlkriterium für Mais ist die Abreife. Mais benötigt während seiner Vegetationszeit eine bestimmte Temperatursumme bis zur Reife. Die Temperatursumme ergibt sich durch Aufsummieren der täglichen Durchschnittstemperaturen. Bei frühen Sorten liegt die Temperatursumme bei ca. 1430°C. Bei mittelfrühen Sorten bei 1500°C und bei mittelspäten Sorten bei 1570°C. Regional unterscheiden sich in Deutschland die erreichbaren Temperatursummen oft deutlich. Bei der Wahl der passenden Maissorte sollte daher auf regionale Sortenempfehlungen geschaut werden. Eine grobe Faustregel besagt, dass Ende September ein TS-Gehalt von min. 32% erreicht werden sollte. Wenn dieser TS-Gehalt viel früher oder später erreicht wird, sollte im nächsten Jahr auf Mais mit einer anderen Reifezahl zurückgegriffen werden.

Das myAGRAR Fachberater-Team hat die aus den Landessortenversuchen für Silomais die LSV-Empfehlungen der einzelnen Bundesländer hier zusammengestellt:


Das Wichtigste in Kürze:

✅ Die Pflanzenschutzspritze ausblasen oder Frostschutz verwenden?

Ganz klar: Frostschutz nutzen. Mit dem sogenannten „Trockenlegen“ wird die Pumpe ausgebaut und alle Leitungen und Düsen der Maschine werden mit Druckluft ausgeblasen. Achtung: unbedingt Frostschutz einsetzen. Frostschutz hat den Vorteil, dass sämtliche Dichtungen und Membranen nicht austrocknen können. Außerdem kann das Frostschutzmittel im Frühjahr abgefüllt und nach der Saison problemlos wiederverwendet werden.

Welches Frostschutzmittel in der Pflanzenschutzspritze verwenden?

Eine sichere Variante ist der Einsatz von herkömmlichen Frostschutzmitteln, die biologisch abbaubar sind, die aber keinesfalls „Scheibenklar“ enthalten dürfen. Scheibenklar enthält in der Regel flüchtige Alkohole, welche mit der Zeit verdunsten und dann ihre frostsichere Wirkung verlieren.

Wie viel Frostschutz wird für die Pflanzenschutzspritze benötigt?

Für eine mittlere Anhängespritze können mindestens 50 Liter Frostschutzmittel nötig sein. Es kommt darauf an, dass vorhandenes Restwasser in der Spritze die Frostschutzlösung verdünnt – berücksichtigen Sie diesen Effekt bei der Dosierung, damit der Frostschutz auch tatsächlich gewährleistet ist.


Weiterer Fachbeitrag zum Thema:

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Im Jahr 2022 hatten es die deutschen Landwirte vielerorts mit einer ausgeprägten Dürre zu tun. Durch zu wenig Niederschlag in den Sommermonaten wurden die Getreide- sowie die Maiserträge gedrückt. Worauf sollten Sie bei der Sortenwahl für die Ernte 2023 achten, um Ihre Maisernte gegen Trockenheit abzusichern?

Stand: 28.11.2022