Die Zuckerrübe: Optimaler Energielieferant für Biogasanlagen
Für die Erzeugung von Bioenergie gibt es neben Mais wohl kaum eine besser geeignete Pflanze als die Zuckerrübe. Ihre Trockenmasse besteht zu 94 Prozent aus leicht fermentierbaren Kohlenhydraten. Beim Anbau auf gut geeigneten Standorten können die Methanerträge durchaus über denen von Silomais liegen. Ein klares Plus für die Energierübe: Die Vergärung erfolgt sehr schnell, dadurch sind höhere Durchsätze und eine gesteigerte Gasproduktion möglich. Zudem ist der Anbau von Zuckerrüben eine willkommene Alternative zur Ausweitung von engen Getreide- Fruchtfolgen.
Als Teil der Strategien zur Erreichung der Klimaschutzziele hat die Bioenergie einen erheblichen Stellenwert. Für die Produktion von Biogas zur Stromerzeugung und Wärmenutzung oder zur Direkteinspeisung ins Netz hat bisher vor allem Silomais eine enorme Bedeutung. Eine interessante Alternative dazu ist vor allem in Ackerbaugebieten die Zuckerrübe. Sie ist neben dem Mais die Frucht, mit der sich die höchsten Trockenmasseerträge pro Flächeneinheit erzielen lassen.
Worauf kommt es bei der Bioenergieerzeugung an?
Entscheidend für eine optimale Biogasausbeute ist nicht der geerntete Frischmasseertrag, sondern der Rübentrockenmasseertrag. Aufgrund der engen Beziehung zwischen Zuckerertrag und Trockenmasseertrag liefert die Rübe mit dem höchsten Zuckerertrag auch den höchsten Biogasertrag Durch ihren hohen Zuckergehalt bieten Zuckerrüben in dieser Hinsicht auch deutlich mehr Potential als Futterrüben. Zuckerrüben punkten zudem mit einer sehr schnellen Gasbildung. Sie werden aufgrund der Zusammensetzung mit einem hohen Anteil leicht vergärbarer Kohlenhydraten (NfE) sehr schnell umgesetzt.
Was ist für die Sortenwahl bei Biogasrüben entscheidend?
Bei der Sortenwahl sind deshalb der zu erwartende Ertrag an Rübentrockenmasse und der Zuckergehalt die wichtigsten Argumente. Sie sind entscheidend für den Biogasertrag pro Flächeneinheit, da der spezifische Gasertrag unterschiedlicher Zuckerrübensorten nicht wesentlich voneinander abweicht.
Ein weiterer Aspekt: Durch eine entsprechende Sortenwahl und die N-Düngung wird neben der Qualität auch der Frischmasseertrag beeinflusst. Da insbesondere der Blattertrag durch die N-Düngung gefördert wird, kann sich bei Betrachtung des Gesamtertrages von Blatt und Rübe und neuer Qualitätskriterien eine angepasste N-Düngung als optimal erweisen.
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Mehr Vielfalt in die Fruchtfolge bringen
Die Zuckerrübe kann darüber hinaus für Ackerbaubetriebe einen weiteren wertvollen Nutzen bringen. Eine vielfältigere, gut auf die Standortbedingungen abgestimmte Fruchtfolge ist künftig die wichtigste Maßnahme zur Erhaltung der Pflanzengesundheit und zur Unkrautregulierung im Ackerbau. Wer das Aufschaukeln von Fruchtfolgekrankheiten sowie Ungras- und Unkrautproblemen vermeiden will, sollte Getreide maximal in zwei von drei Jahren anbauen. Sehr wirkungsvoll ist dabei der Fruchtwechsel von Getreide als Halmfrucht mit Zuckerrüben sowie weiteren Blattfrüchten.
So lassen sich ganz im Sinne des Integrierten Pflanzenschutzes die Erträge im Ackerbau bei gleichzeitiger Reduzierung des Einsatzes chemischer Pflanzenschutzmittel sichern.
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