Anleitung: So finden Sie die richtige Sägekette

Schwert und Kette Ihrer Motorsäge müssen zusammenpassen. Nicht nur damit ein störungsfreies Arbeiten möglich ist, sondern auch für Ihre persönliche Sicherheit. Eine ungeeignete Sägekette kann dazu führen, dass die Kette reißt oder Schneidezähne unkontrolliert abbrechen. Daher ist es defintiv wert, dass Sie sich diesem Thema widmen und die Kriterien zur Auswahl der richtigen Sägekette verstehen.

Jede Sägekette wird durch vier Kriterien eindeutig definiert: Teilung, Treibgliedstärke, Treibgliedanzahl und Zahnform. In folgender Anleitung erklären wir Ihnen Schritt für Schritt, was die einzelnen Kriterien bedeuten und wie Sie sie ermitteln können.

Sie möchten gerne eine Sägekette kaufen, aber müssen erst herausfinden welche richtig ist? Am einfachsten ist, dass Sie die vier oben genannten Kriterien von ihrem vorhandenen Schwert ablesen. Dort sind diese Kennzahlen eingestanzt. Eine andere Möglichkeit ist, dass Sie eine Verpackung Ihrer alten Kette zur Hand nehmen. Dort sind die vier Kriterien ebenfalls abgebildet. Weil jedoch häufig die Verpackung nicht mehr auffindbar ist, können Sie die Werte manuell anhand Ihrer alten Kette abmessen und bestimmen. Mit folgendem Vorgehen kommen Sie Schritt für Schritt zu Ihrer passenden Sägekette.

1. SCHRITT: Ermittlung der Teilung

Die Teilung oder auch Kettenteilung bezeichnet den Abstand von drei aufeinaderfolgenden Nieten. Dieses Maß gibt daher Auskunft nach welchem Abstand die Sägekette „geteilt“ ist. Es wird bei allen Modellen in der Einheit Zoll angegeben. Neben der Umrechnung von mm auf Zoll liegt traditionell auch noch der Faktor 2 dazwischen, der im Falle einer Einheitenumrechnung berücksichtigt werden muss. Leichter: Messen Sie bei Ihrer alten Sägekette den Abstand von drei Nieten und lesen Sie durch Ihr Maß die zugehörige Kettenteilung aus unserer Tabelle ab:

Teilung in mm Teilung in Zoll
12,7 mm 1/4"
16,5 mm .325"
19,0 mm 3/8"
18,6 mm 3/8" LoPro
20,5 mm .404"


2. SCHRITT: Ermittlung der Treibgliedstärke

Das Treibglied läuft in der Führungsnut des Schwerts und wird durch die Kupplungsglocke angetrieben. Daher kommt diese Bezeichnung. Die Treibgliedstärke gibt an wie stark (dick) das Treibglied in Millimetern ist. Dieses Maß kann mit einem Lineal oder einfacher mit einem Messschieber ermittelt werden. Siehe Foto auf der linken Seite. Wichtig: Bei stark gebrauchten Ketten ist die Treibgliedstärke durch den Verschleiß etwas dünner.  Folgende Treibgliedstärken gibt es – sie helfen Ihnen dabei das korrekte Maß abzulesen:

Treibgliedstärke in mm
1,1 mm
1,3 mm
1,5 mm
1,6 mm


3. SCHRITT: Treibgliedanzahl feststellen

Um das Kriterium der Treibgliedanzahl festzustellen, zählen Sie einfach die Anzahl der Treibglieder Ihrer Sägekette. Diese Anzahl ist wichtig, damit Ihre Kette zu Ihrer gegebenen Schwertlänge passt. Zählen sie nur die Treibglieder. Wenn Sie alle Verbindungsglieder und Schneidglieder zusammen zählen, würden Sie das gleiche Ergebnis erhalten. Im Foto auf der linken Seite sehen Sie welches Glied wie bezeichnet ist, sodass Sie die richtigen Glieder zählen. Als Anzahl können sowohl gerade als auch ungerade Zahlen gegeben sein.


4. SCHRITT: Gewünschte Zahnform

Bei der Zahnform wird zwischen Vollmeißel und Halbmeißel unterschieden. Beide Typen passen auf das gleiche Schwert, sodass bei der Auswahl vor allem die persönliche Vorliebe entscheidet. Der Unterschied zwischen beiden Zähnen ist, dass der Schneidezahn bei Vollmeißel eckig ist und bei Halbmeißel abgerundet ist. Aufgrund dieses Konstruktionsunterschieds ergeben sich folgende Eigenschaften für beide Zahnformen:

Eigenschaften Vollmeißel
Eigenschaften Halbmeißel
• Stärkere Schnittleistung (etwa 20%) • Scharfe Schneide hält länger und ist robuster gegen Sand und Fremdkörper
• Ideal für Fällschnitte • Ideal für Ablängen am Lagerplatz

• Höhere Empflindlichkeit gegen Sand, Stein, Nägel und andere Fremdkörper

• Geringere Schnittleistung
• Exakteres Feilen nötig • Weniger hohe Ansprüche beim Feilen


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