Der Standort und die Nutzungsintensität bestimmen die Mischung

Eine optimale Grasnarbe ist die wichtigste Voraussetzung für hohe Graserträge auf Mähweiden und auch bei Ackergras. Das Erfolgsrezept ist dabei die gute Kombination der Gras- und Kleearten, sie ist das Fundament für die erfolgreiche Grünfuttergewinnung. Wichtigste Erkenntnis dafür: Die Auswahl der Mischung hängt vor allem vom jeweiligen Standort und von der Nutzungsintensität ab.

Auf welche Aspekte sollte man konkret achten? Für eine längere Nutzungsdauer sollte man auf ausdauernde Grasarten wie Deutsches Weidelgras, Wiesenschwingel und Wiesenlieschgras setzen. Mit Blick auf die Nutzungsintensität gilt: Je intensiver die Nutzung, desto höher sollte der Weidelgrasanteil in der Saatgutmischung sein. Das Deutsche Weidelgras sorgt für einen massigen Aufwuchs und bietet eine hohe Futterqualität, ist konkurrenzstark und auch bei häufigen Schnitten ausdauernd. Deshalb ist es in den intensiven Milchviehregionen Norddeutschlands sehr beliebt. In der Weidenutzung ist es zudem trittfest. Seine Grenzen hat es vor allem in Trockenphasen auf sandigen Böden und bei längerer Schneebedeckung. Auf trockenen Standorten kommt das Knaulgras sehr gut klar. Es stellt keine besonderen Ansprüche an den Boden und das Klima und gilt sogar als dürrefest. Für Weiden ist es allerdings nicht optimal.

Widerstandsfähige Gräser für Problemstandorte

Auf schwierigen, kälteren Standorten sowie im Niedermoor oder im Mittelgebirge können als Alternative zum Deutschen Weidelgras sehr widerstandsfähige Gräser wie beispielsweise das Wiesenlieschgras ihre Stärken ausspielen. Es bietet dort sichere und oft auch recht gute Erträge. Wiesenlieschgras ist allerdings gegenüber Trockenheit empfindlich. Eine Schwäche ist die langsame Jugendentwicklung. Deshalb sollte eine Neuansaat möglichst früh und bestenfalls noch im August erfolgen.

Wenn das Grünland vorwiegend als Mähweide genutzt werden soll, ist es sinnvoll, eine Mischung mit Weißklee zu wählen, um die Trittfestigkeit der Narbe zu erhöhen. Hier empfiehlt sich die Qualitätsmischung G II Dauerweide mit Klee. Diese Mischung setzt zu beinahe gleichen Teilen auf Wiesenschwingel, mittelreifendem Deutschen Weidelgras, spätreifendem Weidelgras, frühreifendem Weidelgras sowie Wiesenlieschgras und geringeren Anteilen an Knaulgras und Weißklee. Für die Neuansaat von Grünland mit intensiver Bewirtschaftung bietet sich als Alternative die Qualitätsmischung G III o Wechselgrünland ohne Klee an.

Guter Start für die Neuansaat

Fazit: Die Auswahl der passenden Mischung ist der erste Schritt, um Grünland über mehrere Jahre auf einem guten Stand zu halten. Der optimale Zeitpunkt für die Einsaat ist abhängig von den erledigten Vorarbeiten und einer gegebenenfalls nötigen Narbenabtötung mit entsprechender Wartezeit sowie von der gewählten Mischung Ende August und Anfang September. Wichtig ist, dem jungen Bestand einen guten Start zu geben. Je nach Aufwuchsverlauf und Unkrautdruck sollte deshalb bei Bedarf eine Nachbehandlung gegen auflaufende Unkräuter erfolgen, um den Konkurrenzdruck nicht zu groß werden zu lassen.

Ackergras: Ertrag steht im Vordergrund

Bei der Auswahl der richtigen Grasmischung gibt es einen grundsätzlichen Unterschied zwischen Ackergras und Grünland. Bei Ackergras-Mischungen steht der schnelle Ertrag im Vordergrund, deshalb setzt man vorrangig auf ertragsstarke Sorten. Das Kriterium Ausdauerleistung steht hier im Vergleich zum Grünland klar weiter hinten. Beim einjährigen Ackergras passt entsprechend für alle Böden die Qualitätsmischung A II mit zwei Drittel Welsches Weidelgras und einem Drittel einjährigem Weidelgras. Für die zwei- und mehrjährige Mischung mit einem hohen Ertragsanspruch ist dagegen die Qualitätsmischung A V spät mit 80 Prozent Deutsches Weidelgras mittel und 20 Prozent Deutsches Weidelgras spät eine gute Wahl.

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Stand: 2020