Gut vorbereitet für die Maisausaat 2022 – das gibt es zu beachten

In den vergangenen Jahren zeigte sich in Deutschland der Trend, Mais immer früher auszusäen. Doch ist das die richtige Taktik? Wann ist der richtige Zeitpunkt für die Maisausaat und worauf muss ich beim Maislegen achten? myAGRAR gibt Tipps
Grundsätzlich gilt, dass Mais für die Keimung und einen guten Feldaufgang eine Bodentemperatur von 8 – 10°C braucht. Je nach Region kann diese Temperatur bereits Anfang bis Mitte April erreicht werden. In den vergangenen Jahren kam es wiederholt zu einer langen Frühjahrstrockenheit. Nach dieser Phase sahen die früh gelegten Maisbestände schlechter aus als die später gelegten Bestände, in denen die Pflanzen ohne Trockenstress durchwachsen konnten. Zusätzlich stehen seit zwei Jahren Beizen mit den Wirkstoffen Thiram und Methiocarb nicht mehr zur Verfügung, das hatte regional zum Teil schwere Vogelfraßschäden zur Folge. Wie kann mit ackerbaulichen Maßnahmen auf diese Probleme reagiert werden?

Folgen eines falschen Saattermins

Bei einer zu frühen Aussaat, wenn die Bodentemperatur von 8-10°C noch nicht erreicht ist, kommt es zu einer verlangsamten Keimung und somit einem verzögertem Feldaufgang. Der Keimling ist durch diese lange Auflaufphase geschwächt und anfälliger für Schädlingsbefall und nicht konkurrenzstark gegenüber Unkräutern. Außerdem führen sehr niedrige Bodentemperaturen zu einer Reduzierung des Beizschutzes, sowie geringerer Nährstoffaufnahme der Pflanzen. Eine zu frühe Aussaat bei niedrigen Temperaturen sollte unbedingt vermieden werden.
Eine frühe Aussaat des Mais bedeutet eine lange Vegetationsperiode für die Pflanzen. Theoretisch bedeutet das ein hohes Ertragspotenzial. Doch um dieses Ertragspotenzial zu erreichen, sind natürlich weitere Bedingungen zu erfüllen.
Eine zu späte Aussaat bedeutet zwar, dass der Boden warm genug ist und eine schnelle Keimung und damit rasche Jugendentwicklung erreicht werden kann. Doch Vorsicht: der Langtageinfluss führt zu einem starken Längenwachstum und kann dabei zu höheren Kolbenansätzen führen, was dann eine größere Lagergefahr zur Folge hat. Außerdem wird bei einem späten Termin für die Maisaussaat die eigentlich mögliche Vegetationszeit nicht voll ausgenutzt. Dadurch kann es zu einer schlechteren Stärkeeinlagerung und somit zu einer geringeren Qualität des Ernteguts kommen.

Problem: Vogelfraßschäden

Beizen mit den Wirkstoffen Thiram und Methiocarb sind seit mehr als zwei Jahren nicht mehr verfügbar. Seitdem lassen sich in einigen Regionen vermehrt Vogelfraßschäden beobachten. Die Schäden durch Krähen, die die jungen Maispflanzen ausrupfen, sind zum Teil so extrem, dass der Mais neu ausgesät werden muss. Außerdem kommt es vermehrt zu Schäden durch Larvenfraß der Frittfliege. Welche ackerbaulichen Maßnahmen stehen neben dem Einsatz von alternativen Beizmitteln zur Verfügung?
Ziel bei der Ackerbaustrategie ist es, dass die Maispflanzen die kritische Phase bis zum Vier-Blatt-Stadium schnell durchwachsen. Grundsätzlich sollten dafür der Humusgehalt, der ph-Wert und die Nährstoffversorgung des Bodens optimal sein. Eine frühe Aussaat ist kritisch zu hinterfragen, denn wenn der Boden zu kalt ist, kann das die kritische Wachstumsphase um mehrere Wochen in die Länge ziehen.

Maisaussaat: Bodenbearbeitung und Aussaattechnik optimieren

Bei der Bodenbearbeitungs- und Aussaattechnik ist darauf zu achten, dass die Maiskörner tief genug abgelegt werden, um für die Vögel schwerer erreichbar zu sein. Außerdem sollten die Saatkörner unbedingt vom Boden bedeckt sein und nicht nur zwischen groben Kluten liegen. Wenn also bei der Bodenbearbeitung eine tiefe Lockerung notwendig ist, sollte der Boden rückverfestigt werden oder gegebenenfalls bei trockenen Bedingungen mit einer Ringelwalze übergefahren werden. Das führt zu einer feinen Krümelung der oberen Bodenschicht und somit einer besseren Bedeckung der Maiskörner.

Bodenbearbeitung vor der Maisaussaat: Abtrocknen und Bodenerwärmung fördern

Die Bodenbearbeitung vor der Maisaussaat hat zum Ziel die Bodenerwärmung zu fördern, und gegebenenfalls überschüssiges Wasser aus dem Saathorizont zu entfernen. Je nach Standort können die Bedingungen vor der Maisaussaat sehr unterschiedlich sein. Das Deutsche Maiskommitee (DMK) empfiehlt, den Boden nur auf der Ablagetiefe des Saatguts zu bearbeiten und auf tiefere Bearbeitung zu verzichten, es sei denn Verdichtungen im Boden müssen aufgelockert werden. Wendende Bodenbearbeitung mit dem Pflug wird vielerorts vor der Maisaussaat durchgeführt, damit der Boden sich schnell erwärmt und die Verunkrautung minimiert wird. Doch auch Mulchsaat- und Direktsaatsysteme kommen zum Einsatz. Ziel dieser Verfahren ist es, Bodenerosion zu vermeiden und Wasser im Boden zu halten.
Bei der Düngeplanung spielt die Bodenbearbeitung eine große Rolle, da durch die Bearbeitung auch Nährstoffe mineralisiert werden, die der Mais direkt nutzen kann. Bei einer Direktsaat wird die Mineralisation jedoch nicht angeschoben, weshalb eine Startdüngung für den Mais sinnvoll sein kann. Die Strategie für die Bodenbearbeitung muss also je nach Standort, Düngeplanung und Umweltbedingungen individuell aufgestellt werden.

Wie viele Maiskörner aussäen – „viel hilft viel“ – oder doch nicht?

Maiskörner werden in der Regel auf eine Tiefe von 4-6 cm abgelegt. Die Ablagetiefe richtet sich danach, wo im Boden das Korn auf die wasserführende Schicht gelegt wird. Bei Problemen mit Vogelfraß kann die Saattiefe entsprechend angepasst werden. Die Saatstärke hängt ab von der Maissorte, der Anbauzone und dem Verwendungszweck. Ganz klar: Das Sprichwort „viel hilft viel“ gilt hier nicht. Die Empfehlungen für die Saatstärke variieren zwischen 6 und 12 Pflanzen pro m². Damit sich der Maiskolben gut entwickeln kann, darf Mais nicht zu dicht gelegt werden. Außerdem steht bei einem zu dichten Bestand bin Trockenphasen der einzelnen Pflanze weniger Wasser zur Verfügung. Dadurch wird das Ertragspotenzial unnötig begrenzt.

Optimales Saatwetter nutzen: Sind alle Maschinen einsatzbereit?

Der Zeitpunkt der Maisaussaat und die Saatstärke bestimmen maßgeblich den Maisertrag. Daher ist es äußerst wichtig, dass alle Maschinen einsatzbereit sind, wenn die Bedingungen für die Maisaussaat optimal sind. Unser Tipp: Überprüfen Sie insbesondere Ihre Einzelkornsämaschinen, aber auch alle Bodenbearbeitungsgeräte auf ihre optimale Funktion und checken Sie auch den Zustand der Verschleißteile, damit einer Maisaussaat bei dem richtigen Wetter nichts im Weg steht! Wenn Sie noch Ersatzteile für die Sämaschinen oder Bodenbearbeitungstechnik benötigen, finden Sie im myAGRAR Onlineshop attraktive Angebote für die wichtigsten Verschleißteile:

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Das Wichtigste in Kürze:

✅ Wann wird Mais ausgesät?

Die Maisaussaat beginnt vielerorts bereits ab Mitte April. Starten Sie nicht unnötig früh. Wichtigstes Kriterium ist die Bodentemperatur. Wenn eine Bodentemperatur von 8-10°C sicher erreicht ist, kann mit der Maisaussaat begonnen werden.

✅Was hilft gegen Vogelfraßschäden?

Optimale Ackerbaustrategien, um Vogelfraß vorzubeugen, können neben dem Einsatz von Beizen bzw. Repellents eine tiefe Ablage der Maiskörner sowie eine spätere Aussaat sein.

✅Wie viele Maiskörner werden pro Hektar gelegt?

Die empfohlene Aussaatstärke von Mais variiert stark. Je nach Maissorte, Nutzungsrichtung und Standort kann die Saatmenge zwischen 6 und 12 Pflanzen pro m², bzw. 6.000 und 12.000 Pflanzen pro ha liegen.