Die Ackerbohnen starten jetzt mit der Blüte, bisher sind die Bestände noch recht gesund. Es ist bei den warmen Temperaturen jetzt auf Blattflecken und weiterhin auf Läuse zu achten. Regional angekündigte Niederschläge erhöhen dort wo Regen fällt, das Infektionsrisiko.
Blattkrankheiten an Bohnen
Schokoladenflecken werden durch den Pilz Botrytis fabae verursacht. Der Pilz hat einen hohen Wärme/ und Feuchtigkeitsbedarf und tritt meist ab Anfang Juni verstärkt auf. Symptome sind mittelgroße, schokoladenfarbige , runde Flecken auf den Blättern, zum Teil mit hellem Zentrum. Später können diese Flecken zusammenfließen, so dass ganze Blätter absterben können.
Der Ackerbohnenrost (Uromyces vicia fabae) kommt meist erst ab Ende der Blüte. Der Pilz entwickelt sich bei höheren Temperaturen, hoher Luftfeuchtigkeit und intensiver Sonneneinstrahlung. Die Krankheit ist zu erkennen an punktförmigen, rostfarbenen Pusteln auf den Blättern.
Weiterhin kann auch Falscher Mehltau (Peronospora viciae pisi) an Ackerbohnen auftreten. Auf der Blattoberseite bilden sich hellbraune Flecken, das Blattgewebe stirbt ab. Auf der Blattunterseite ist ein grau-violetter Pilzrasen zu sehen. Der Wirkstoff Azoxystrobin besitzt eine gewisse Wirkung auf Falschen Mehltau, die Anwendung sollte allerdings eher früh erfolgen. In diesem Jahr war der Krankheitsdruck bezüglich Falschem Mehltau gering.
In Erbsen ist eine Fungizidanwendung nur selten notwendig, in Ackerbohnen traten die oben beschriebenen Krankheiten in den letzten Jahren häufiger auf, so dass eine Bestandesbeobachtung hier auf jeden Fall notwendig ist. Ist der Ackerbohnenbestand symptomfrei und traten bisher keine Niederschläge auf, kann die Maßnahme noch geschoben werden. Zu frühe Maßnahmen erzielen nicht die gewünschte Dauerwirkung. Die Anzahl der zugelassenen Fungizide in Leguminosen ist begrenzt, es stehen Produkte mit den Wirkstoffen Tebuconazol oder Azoxystrobin zur Verfügung. Achten Sie auf die Zulassung der Produkte.
Der Blattlauszuflug ist in diesem Jahr außerordentlich hoch. Die Grüne Erbsenblattlaus und die Grüne Pfirsichblattlaus gelten als Hauptüberträger für Viren, die schwarze Bohnenlaus verursacht vor allem Saugschäden. Die Schwarze Bohnenlaus ist auch noch über das Ende der Blüte hinaus bekämpfungswürdig und ertragsdezimierend.Der Bekämpfungsrichtwert liegt bei ca. 10% befallener Pflanzen. Nützlinge (z.B. Marienkäfer) sind in den Beständen zu finden, bei einem besonders hohen Befall von schwarzen Blattläusen reichen diese jedoch oftmals nicht mehr aus.