Ausfallgetreide im Raps bekämpfen

Nach den regional sehr unterschiedlichen Regenmengen in der vergangenen Woche geht es in dieser Woche mit der Rapsaussaat weiter. In den bereits aufgelaufenen Rapsbeständen läuft nach den Niederschlägen jetzt auch das Ausfallgetreide zügig in den Rapsbeständen auf. Während auf gepflügten Flächen Metazachlorhaltige Bodenherbizide häufig schon eine gute Wirkung auf geringen Besatz mit Ausfallgetreide haben, ist bei Mulchsaaten wegen der Konkurrenz um Wasser und Nährstoffe und dem höheren und Besatz an Ausfallgetreide eine rechtzeitige Bekämpfungsmaßnahme einzuplanen.

Zur Bekämpfung von Ausfallgetreide im Raps stehen verschiedene FOP’s zur Verfügung. Frühe Ausfallgerste lässt sich schon mit ca. 50% der zugelassenen Aufwandmengen recht gut bekämpfen, bei Weizen, Roggen, Triticale oder auch Hafer sind etwas höhere Aufwandmengen zu wählen.

Die Graminizide sind blattwirksam, zu beachten ist daher, dass die Getreidepflanzen schon 1-2 Blätter ausgebildet haben. Anwendungen im morgendlichen Tau auf die weiche Wachsschicht erhöhen die Wirkungssicherheit.

Empfehlung für Graminizide gegen Ausfallgetreide:

Ausfallgerste (ab 2-Blatt Std.):

Ausfallweizen, -triticale, - roggen (ab 2-Blatt Std.):

Sind neben dem Ausfallgetreide auch Ackerfuchsschwanz oder Trespen auf der Fläche vorhanden, ist die Wirkung der o.g. FOP‘s in vielen Fällen nicht mehr ausreichend. Hier können die DIM’s Focus Ultra + Dash oder Select 240 EC + Radiamix zur Anwendung kommen. Auch für diese Ungräser gilt, dass sie für eine gute Wirkung bereits ca. 2 Blätter ausgebildet haben sollten. Die Flexibiltät in der zeitlichen Anwendung ist beim Focus Ultra größer, Select 240 EC sollte maximal bis Ende September eingesetzt werden. Außerdem ist die Wirkung vom Select 240 EC gegen Ausfallgetreide etwas schwächer, hier ist ggf. ein Zusatz von z.B. 0,3 l/ha Targa Super notwendig.

Empfehlung Graminizide gegen Ungräser:

Quecken:

Ackerfuchsschwanz, Trespen:

Bei Select 240 EC ist die Verträglichkeit zu beachten, folgende Parameter sind hier wichtig:

  • Warme Temperaturen (> 10 ° C), trockene Blätter
  • Möglichst im September behandeln, nicht nach dem 15. Oktober
  • Keine Mischung mit Carax oder Toprex, Mischung mit reduzierten Mengen von z.B. Tilmor oder Folicur/Tebuconazol bis max. Ende September
  • Beste Wirkung im 2-3 Blatt Stad. des Ackerfuchsschwanzes (vor der Bestockung), wüchsige Witterung

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Stand: 2020