Ausfallgetreide im Raps

In vielen Regionen hat die Rapsaussaat begonnen. Zusammen mit dem Raps läuft jetzt auch zügig das Ausfallgetreide auf. Wegen der Konkurrenz um Bodenfeuchtigkeit ist die Toleranzgrenze gegenüber Ungräsern, Unkräutern und Ausfallgetreide bei den derzeitigen, trockenen Bedingungen vor allem in Mulchsaaten sehr gering. Die Bekämpfung von Ausfallgerste- oder weizen sollte daher möglichst zeitig erfolgen. Da die Graminizide blattwirksam sind, sollte das Getreide allerdings schon 1-2 Blätter ausgebildet haben. Anwendungen im morgendlichen Tau auf die weiche Wachsschicht erhöhen die Wirkungssicherheit.

Empfehlung für Graminizide gegen Ausfallgetreide

Ausfallgetreide (ab 2-Blatt-Stadium):

Ausfallweizen, Ausfalltriticale, Ausfallroggen (ab 2-Blatt-Stadium) :

Sind neben dem Ausfallgetreide auch Ackerfuchsschwanz oder Trespen auf der Fläche vorhanden, ist die Wirkung der oben genannten Mittel aus der Wirkstopffgruppe der FOB‘s in vielen Fällen nicht mehr ausreichend. Hier können die Mittel der Wirkstoffgruppe DIM‘s wie Focus Ultra + Dash oder Select 240 EC + Actirob zur Anwendung kommen. Die Flexibiltät in der zeitlichen Anwendung ist beim Focus Ultra größer, Select 240 EC sollte maximal bis Ende September eingesetzt werden. Außerdem ist die Wirkung vom Select 240 EC gegen Ausfallgetreide etwas schwächer, hier ist gegebenenfalls ein Zusatz von z.B. 0,3 l/ha Targa Super notwendig.

Empfehlung Graminizide gegen Ungräser

Quecken:

Ackerfuchsschwanz, Trespen:

Bei Select 240 EC ist die Verträglichkeit zu beachten, folgende Parameter sind hier wichtig:

  • Warme Temperaturen (> 10 ° C), trockene Blätter
  • Möglichst im September behandeln, nicht nach dem 15. Oktober
  • Keine Mischung mit Carax oder Toprex, Mischung mit z.B. Tilmor oder Folicur bis max. Ende September
  • Beste Wirkung im 2-3 Blatt-Stadium des Ackerfuchsschwanzes (vor der Bestockung), wüchsige Witterung

Wenn aufgrund der trockenen Bedingungen, bzw. bei Temperaturen über 25 °C im Vorauflauf kein Clomazone eingesetzt werden konnte, so kann ab dem 4-Blatt-Stadium des Rapses noch eine Nachbehandlung gegen Rauken mit Fox erfolgen. Fox kann im Splitting eingesetzt werden, dadurch verbessert sich die Verträglichkeit und die Wirkung.

Empfehlung zur Nachbehandlung

Wegrauke, Stiefmütterchen, Nebenwirkung gegen Storchschnabel:

  • 0,3 l/ha Fox im 4-Blatt-Stadium des Rapses + 0,7 l/ha Fox ca. 10 Tage später im 6-Blatt-Stadium des Rapses

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Stand: 2018