Hitzestress bei Milchkühen: So sichern Sie die Leistung im Sommer!

Geschrieben von Helmut Pförtner

Produktmanagement Rind

Stand: 10.06.25

Die anstehenden warmen Sommertage sind  für unsere Milchkühe eine anspruchsvolle Jahreszeit. Gerade hochleistende Tiere leiden wegen Ihrer hohen Stoffwechselleistung vermehrt unter dauerhaft hohen Temperaturen. Die vom Stoffwechsel erzeugte Wärmeenergie können sie bei Temperaturen zwischen 4 und 16 Grad Celsius problemlos über die Haut abgeben. Dies ist ihr Wohlfühlbereich.

Länger andauernder Hitzestress hat für die Gesundheit und die Leistung von Kühen weitreichende Folgen. Ein Energiemangel kann entstehen, wenn die Kühe bei hohen Temperaturen zum Teil deutlich weniger Futter aufnehmen und gleichzeitig mehr Energie verbrauchen, um die überschüssige Wärme aktiv abzugeben.Bei Energiemangel sinken die Milchleistung und die Gehalte wichtiger Milchinhaltsstoffe wie Fett und Eiweiß. Bei Färsen kann sich das Wachstum verlangsamen.
Bis sich die Auswirkung von Hitzestress durch abfallende Leistung bemerkbar macht, dauert es in der Regel zwei Tage. Dagegen können anschließend mehrere Wochen vergehen, bis die Leistung wieder das Ausgangsniveau erreicht hat.

In dem wir einige Grundsätze einhalten, können wir die Sommerzeit so optimal wie möglich für unsere Kühe gestalten.

  1. “kühle“ und gesunde Ration am Futtertisch sicherstellen
  2. Angefeuchtete Rationen stabil halten
  3. Luftbewegung, Kühlung und Frischluftversorgung optimieren
  4. Fliegenbekämpfung intensivieren
  5. Azidosevorbeuge bei erhöhten Temperaturen gewährleisten
  6. Rationsanpassungen vornehmen

1. „Kühle“ und gesunde Ration am Futtertisch sicherstellen

Hohe Temperaturen und hohe Luftfeuchtigkeit führen leicht zu  Verderb der Teil- oder Totalen Mischration auf dem Futtertisch. Wenn messbare Temperaturerhöhungen vorliegen, ist die Zahl der unerwünschten Keime und Mikroorganismen schon längst stark angestiegen.

Ziel: Trockenmasseaufnahme hochhalten

Der Einsatz von BAT PRO Acid 6006 einer Säurekombination mit Aromazusatz führt zu einer wirksamen Stabilisierung und guter Schmackhaftigkeit der Ration.

Wenn Sie mehr über das Thema stabile Rationen für den Sommer erfahren möchten, haben wir bereits einen Fachbeitrag für Sie vorbereitet. Klicken Sie hier, um ihn zu lesen.

Ziel: Trockenmasseaufnahme hochhalten

2. Angefeuchtete Rationen stabil halten

Wird mit Hilfe von Wasser im Futtermischwagen der angestrebte TM-Gehalt der Ration von 38/39% eingestellt, so ist es besonders im Sommer empfehlenswert diese Mischung mit BAT Pro ACID 6006 abzusichern. Da freies Wasser eine Erwärmung begünstigen kann, beugt die besondere Formulierung von ACID 6006 dieser Problematik vor. Das Selektieren am Futtertisch, dass wir durch die Wassergabe verhindern wollen, ist gerade in dieser Jahreszeit als besonders negativ anzusehen, da der Pansen durch die hohen Temperaturen sowieso schon belastet wird.

Ziel: Trockenmasseaufnahme hochhalten und Azidosen vermeiden

3. Luftbewegung, Kühlung und Frischluftversorgung optimieren

Frischluft und Kühlung der laktierenden, aber auch der trockenstehenden Kühe, erhöhen das Tierwohl und die Bedingungen im Verdauungstrakt. Auch der Pansen mit seinen Mikro-organismen hat einen optimalen Temperaturbereich, den es möglichst einzuhalten gilt.

Ziel: Trockenmasseaufnahme hochhalten

4. Fliegenbekämpfung intensivieren

Die Bekämpfung von Fliegen und anderen Ektoparasiten führt zu mehr Kuhkomfort und Ruhe im Stall. Außerdem wird der Verbreitung der Blauzungenkrankheit durch Bekämpfung des Überträgers, der Gnitze, vorgebeugt.

Ziel: Kuhkomfort und Gesundheitsvorbeuge betreiben

5. Azidosevorbeuge bei erhöhten Temperaturen gewährleisten

Erhöhte Temperaturen, besonders in Kombination mit hoher Luftfeuchtigkeit (erhöhter THI: Temperature-Humidity-Index) führen zu Hitzestress und damit auch zu schlechteren Verdauungsbedingungen. Ab Temperaturen von 24 Grad Celsius bei einer Luftfeuchte von 70 Prozent wird Hitzestress bei Kühen hervorrufen. Durch verstärktes Hecheln zur Wärmeabgabe käuen die Tiere auch weniger wieder. Außerdem verlieren sie deutlich mehr Speichel und Mineralien über das Schwitzen. Somit steht auch weniger Speichel für die Pufferung des Pansens zur Verfügung, infolgedessen steigt bei längeren Hitzephasen das Risiko für eine Pansenübersäuerung (Pansenacidose). Der Elektrolyt-Haushalt kann durch den Einsatz von etwa 10 % mehr Mineralfutter und Viehsalz ausgeglichen werden.

Durch den Einsatz von Lebendhefe, welche wir über Mineral- und Kraftfutter den Kühen zuführen können, stabilisieren und verbessern wir die Pansenbedingungen.

Ideal eignet sich in den Sommermonaten das BAT PRO Pansenfit.

Ziel: Trockenmasseaufnahme hochhalten und Gesundheitsvorbeuge betreiben

6. Rationsanpassungen vornehmen

Sinkt die tägliche Futteraufnahme, so haben es die Kühe schwerer die nötige Energie- und Proteinmenge aufzunehmen. Ein Ausgleich über geschützte Fette sollte angedacht werden. Auch wenn der Tonnenpreis dieser Futtermittel vermeintlich hoch ist, wird hier Energie zugefüttert werden, die den Pansen nicht belastet und über eine erhöhte Milchmenge kann sich der finanzielle Aufwand schnell rechnen.

Ziel: Energieverluste ausgleichen

Maissilage, was gilt es zu beachten?

In den Sommermonaten wird in der Regel Maissilage verfüttert, die schon mindestens ein halbes Jahr gelagert wurde und durchsiliert ist. Die pH-Werte dieser Silagen sind niedrig und der Anteil beständiger Stärke auf dem Tiefststand. Schnelle Stärketräger in der Ration (Getreide) sollten weiter reduziert werden und gegen beständige Stärke, z.B. aus Körnermais, ausgetauscht werden. Das stabilisiert die Pansenverhältnisse.

Ziel: Trockenmasseaufnahme hochhalten und Gesundheitsvorbeuge betreiben

Trockenmasseaufnahme ist, wie so oft in der Milchviehfütterung, die zentrale Kennziffer, die es gilt im Blick zu behalten:

Ein kg Trockenmasse einer guten TMR-Ration führt zu Energie u. Protein für über zwei kg Milch

Alle Maßnahmen die eine stabile Futteraufnahme gewährleisten, sollten angewendet werden um die Kühe bei hohen Sommertemperaturen zu unterstützen.


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BAT Pro Mineralfutter Rind ACID

Das Ergänzungsfuttermittel zur Erstellung von Mischrationen gegen Nacherwärmung!

Es handelt sich um eine pulverförmige, nicht korrosive Säurekombination, die sich gut einmischen lässt. Besonders in der wärmeren Jahreszeit ist das Risiko für Mischrationen, die sich auf dem Futtertisch erwärmen, deutlich erhöht. Für diese Erwärmung sind vor allem Hefen und Pilze verantwortlich. Der Säureanteil im BAT Pro Mineralfutter Rind ACID enthält die Wirkstoffsubstanzen Kaliumsorbat, Calciumformiat und Zironensäure, die duch Viehsalz und ein Melonenaroma ergänzt werden. Diese spezielle Säure-Mischung ist hochwirksam gegenüber Hefen, Schimmelpilzen und Bakterien (z.B. Clostridien). 

  • Gute Futterqualität und verbesserte Schmackhaftigkeit
  • Schutz vor Energie- und Nährstoffverlusten
  • Ergänzt Natrium bei Hitzestress
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BAT PRO Pansenfit

Das Mineralfutter zur Unterstützung der Pansenaktivität!

BAT Pro Mineralfutter Rind Pansen Fit ist ein Futtermittel zur Unterstützung der Pansenaktivität durch den Zusatz von pflanzlichen Wirkstoffen, Lebendhefe und Natriumbicarbonat. Es enthält ätherische Öle, die eine Unterstützung der Pansenmikroben bewirken. Die enthaltenen Komponenten können die physiologischen Funktionen des Pansens unterstützen. Der Mineralpuffer Natriumbicarbonat beeinflusst den Elektrolythaushalt und wirkt damit gegen eine metabolische Azidose. Das Mineralfutter BAT Pansen Fit führt durch die enthaltenen Wirkstoffe zu einer maximalen Anflutung von darmverfügbarem Protein.

  • Wirkstoffe erhöhen Anflutung von darmverfügbarem Protein
  • Lebendhefe unterstützt die Pansenflora und Fermentationsleistung
  • Phytogene Pansenstimulanz mit Knoblauch und Zimt


Das Wichtigste in Kürze:

✅ Wie wirkt sich Hitzestress im Sommer auf Milchkühe aus?

Langanhaltende Hitze führt bei Milchkühen zu Energiemangel, da sie weniger Futter aufnehmen und gleichzeitig mehr Energie zur Wärmeregulierung benötigen. Dies senkt die Milchleistung sowie den Gehalt an Fett und Eiweiß – die Erholung kann Wochen dauern.

✅ Was hilft Kühen bei heißen Temperaturen, um gesund zu bleiben?

Maßnahmen wie stabile, kühle Rationen, ausreichende Luftbewegung, Kühlung und gezielte Mineralfuttergabe fördern das Tierwohl. Auch Fliegenbekämpfung und der Einsatz von Lebendhefe stärkt die Gesundheit.

✅ Warum ist die Trockenmasseaufnahme im Sommer so entscheidend?

Die Trockenmasseaufnahme sichert Energie und Eiweiß für die Milchbildung. Ein Kilogramm Trockenmasse liefert genug Nährstoffe für über zwei Kilogramm Milch – deshalb sind alle Maßnahmen zur Stabilisierung der Futteraufnahme im Sommer essenziell.

Weiterer Fachbeitrag zum Thema:

Stabile Rationen für den Sommer!

Für die Gesundheit und Milchleistung einer Kuh ist eine hohe und stabile Futteraufnahme mit entsprechender Nährstoffaufnahme entscheidend. Besonders in den warmen Sommermonaten ist die Nacherwärmung der Ration und damit Verderb des Futters eine Ursache für den Rückgang der ...

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