Fristverlängerung der Nährstoffmeldung | Niedersachsen März 2022
Fristverlängerung & Update: Nährstoffmeldung ENNI 2021/2022
Die Landwirtschaftskammer arbeitet derzeit mit Hochdruck an der Überarbeitung des Meldeprogramms Wirtschaftsdünger (ENNI). Ein erstes Update Mitte März bietet jetzt den Erfassungsbogen für die Düngedokumentation des Düngejahrs 2022. Für die Düngedokumentation 2021 gibt es jetzt einen Ergebnis-Ausdruck mit Summendarstellung. In Arbeit sind dagegen noch wichtige Funktionen, die dann die abschließende Bearbeitung des Düngejahrs 2021 ermöglichen. Erst danach kann die Meldefunktion für das Düngejahr 2021 freigeschaltet werden. Deshalb ist aus aktueller Sicht die Meldung nun bis zum 30.6.2022 ordnungsrechtlich als fristgerecht einzuschätzen.
N-Düngung: Niedersachsens Landwirte haben Nährstoffüberschuss abgebaut
Die Niedersächsische Landwirtschaft hat die Düngung massiv zurückgeführt. Im Berichtsjahr 2020/2021 wurde der noch 2014/2015 festgestellte Nährstoffüberschuss von 80.000 Tonnen Stickstoff komplett abgebaut. Landesweit betrachtet wurde 2020/2021 für die N-Düngung sogar eine Bilanz von minus 3.655 Tonnen Stickstoff festgestellt. Dies geht aus dem 9. Nährstoffbericht des Landes hervor, der am 16.3.2022 vorgestellt wurde. „Wir sehen nun ein wichtiges Etappenziel erreicht. Erstmals wurde unterhalb des errechneten Düngebedarfs der Pflanzen gedüngt“, stellt die Niedersächsische Landwirtschaftsministerin Barbara Otte-Kinast fest.
Kosten steigen für Milcherzeuger noch schneller als die Milchpreise
Die Milchviehbetriebe stehen wegen explodierender Energie- und Futterkosten sowie steigenden Düngemittelpreisen unter Kostendruck, berichtet der Marktexperte der LWK Niedersachsen, Dr. Albert Hortmann-Scholten. Die Kosten für Milchleistungsfutter hätten sich verdoppelt, ebenfalls drastisch gestiegen seien die Kosten für Düngung, Diesel und Strom. Sollten sich die jetzt erreichten Preisniveaus auf dem außergewöhnlich hohen Plateau fortschreiben, würden sich die vollkostendeckenden Milcherzeugerpreise im laufenden Wirtschaftsjahr für viele Betriebe nach seinen Schätzungen in einem Korridor zwischen 52 und 57 Cent je Kilogramm Milch bewegen. „Die Auszahlungspreise der norddeutschen Molkereien bewegen sich für den Monat Februar 2022 zwischen 42 und 45 Cent. Vor einem Jahr lagen sie im Mittel noch bei rund 32 Cent“, so der Marktexperte.
Landvolk-Vizepräsident warnt vor leerstehenden Schweineställen
Der Niedersächsische Landvolk-Vizepräsident Jörn Ehlers warnt Politik und Verbraucher angesichts der drastisch ansteigenden Futter- und Energiekosten vor leerstehenden Schweineställen: „Viele der Berufskollegen werden ihre Ställe jetzt im Frühjahr leer stehen lassen.“ Um kostendeckend arbeiten zu können, müsste von den Abnehmern für ein Kilo Schlachtgewicht bei Schweinen mehr als 2,40 Euro gezahlt werden, rechnet die Landwirtschafskammer vor. Aktuell liegt der Preis bei 1,75 Euro je Kilo Schlachtgewicht.