Silomais - Gesamttrockenmasse zählt bei Biogasmais

Worauf sollten Landwirte, die eine Biogasanlage betreiben, bei der Anbauplanung für das Wirtschaftsjahr 2022 achten? Die myAGRAR Berater geben in diesem Text Tipps für die Sortenwahl und auch konkrete Sortenempfehlungen für die Auswahl einer optimalen Silomaissorte für Biogasanlagen.

Biogas ist einer der stärksten Pfeiler der Erzeugung erneuerbarer Energien in Deutschland. Die rund 9.600 Biogasanlagen generierten 2020 rund 57 % der Stromerzeugung aus Biomasse. Der wichtigste Rohstoff für die Biogasanlagen ist Silomais. Dieser Energiemais wuchs im vergangenen Jahr deutschlandweit auf rund einer Million Hektar, was etwas mehr als 38 % der gesamten Maisanbaufläche entspricht. Silomais punktet dabei mit hohen Masse- und Biogaserträgen und erreicht dadurch eine hohe Flächeneffizienz.


Weitere Vorzüge sind die hervorragende Silier- und Lagerfähigkeit, die eine ganzjährige Substratversorgung der Biogasanlagen sichern. Hinzu kommt aus betriebswirtschaftlicher Sicht die kostengünstige Erzeugung, die den Mais als Rohstoff für Biogasanlagen unverzichtbar macht. Damit bietet Mais deutliche wirtschaftliche Vorzüge gegenüber vielen anderen Substraten, wobei die Zuckerrübe in der Gesamtbetrachtung mittlerweile auf guten Standorten durch ihre Vorteile für die Fruchtfolge zunehmend interessanter wird.

Worauf kommt es bei der Sortenwahl an?

Neuere wissenschaftliche Arbeiten zeigen, dass die Beurteilung der Eignung von Silomais-Sorten für die Rinderfütterung und die Biogasnutzung unterschiedlich vorgenommen werden sollte. Die getrennte Sortenbewertung kann demnach einen entscheidenden Beitrag zum wirtschaftlicheren Betrieb einer Biogasanlage liefern. Unter den inzwischen mehr als 800 verfügbaren Maissorten für den deutschen Markt finden sich daher auch immer mehr speziell für die Energieproduktion gezüchtete Sorten.

Biogasausbeute und Biogasertrag als Qualitätskriterien

Das wesentliche Entscheidungskriterium für die Verwertung von Silomais in Biogasanlagen ist der Gesamttrockenmasseertrag, der sich aus dem Ertrag an Frischmasse und dem Trockensubstanzgehalt ergibt. Aus züchterischer Sicht wird heute die Biogasausbeute als das Qualitätsmerkmal einer Maissorte für die Biogasproduktion gesehen und entsprechend in den Züchtungszielen für neue Sorten berücksichtigt. Dieses Merkmal macht deutlich, wie viel Biogas aus einer Tonne Substrat erzeugt werden kann. Die Maßeinheit ist Normliter je kg organischer Trockenmasse. Es ist mit der Energiedichte als Qualitätsmerkmal in der Rindviehfütterung vergleichbar.

Hohe Biogaserträge pro Hektar sind das Ziel

In der Gesamtbetrachtung ergibt sich aus dem Gesamttrockenmasseertrag und der Biogasausbeute unter dem Strich der Biogasertrag. Für den Landwirt sollte es das Ziel sein, möglichst hohe Biogaserträge pro Hektar zu erzeugen. Aufgrund der Wichtigkeit der Kriterien Biogasertrag und Biogasausbeute werden diese Werte bereits in den meisten Landessortenversuchen erfasst und sind damit vor der Sortenwahl vergleichbar. Auch in der beschreibenden Bundessortenliste sind beide Merkmale aufgeführt. Die Biogasausbeute reagiert als Merkmal aber wohl deutlich weniger auf unterschiedliche Witterungseinflüsse als das Merkmal Gesamttrockenmasseertrag. Das sollte bei der Sortenwahl berücksichtigt werden.

MyAGRAR bietet im Onlineshop eine ausgewählte Palette an besonders geeigneten Maissorten für die Bioenergieerzeugung von namhaften Züchtern wie beispielsweise KWS, Limagrain oder Pioneer an.

Der Klassiker für Biogasanlagen: DKC 3450.

Diese Sorte zeichnet sich durch sehr hohe und stabile Trockenmasseerträge aus. Durch die besonders ausgeprägte Stay Green Eigenschaft ist eine flexible Ernteterminierung möglich.

Eine neue Sorte im myAgrar Onlineshop ist die P8255 von Pioneer.

Ein hohes Ertragspotential, gute Biogaserträge und eine äußerst geringe Anfälligkeit gegenüber Turcicum-Blattdürre sorgen dafür, dass sie für die Nutzung in Biogasanlagen sehr gut geeignet ist.

KWS Otto - perfekt für Biogasanlagen und Rinderfütterung.

Diese Sorte bietet hohe Silomaiserträge mit überdurchschnittlichen Qualitäten. Außerdem liefert sie bei der Energiegewinnung eine hohe Biogasausbeute in Kombination mit hohem Biogasertrag.

Die mittelspäte Sorte Janeen von der DSV überzeugt mit mehrjähriger Ertragsstabilität.

Für die Nutzung als Energiemais sind besonders die hohen Gesamttrockenmasseerträge und die überdurchschnittlichen Qualitätseigenschaften hervorzuheben.



19.10.2021

Welche Maissorte bringt eine hohe Milchleistung?

Mais ist neben Grassilage die klassische Hauptkomponente in der Milchviehfütterung. Das gilt vor allem für Betriebe, die auf eine hohe Milchleistung ausgerichtet sind. Auswertungen von verschiedenen Landeskontrollverbänden zeigen, dass ...


Das Wichtigste in Kürze:

✅Worauf kommt es bei der Auswahl der Maissorte für die Biogaserzeugung an?

Wichtig ist die getrennte Beurteilung der Eignung von Silomais-Sorten je nach Verwertungszweck für die Biogasnutzung oder für die Rinderfütterung. Die ist ein wesentlicher Faktor für den wirtschaftlichen Erfolg. Ausschlaggebend bei der Wahl der Maissorte für Biogasanlagen sind der Gesamttrockenmasseertrag und die Biogasausbeute. Die Biogasausbeute ist heute das Qualitätsmerkmal bei der Biogasproduktion und wird daher mittlerweile in den Züchtungszielen berücksichtigt.

✅Welche Faktoren sind bei Maissorten für die Energieerzeugung ausschlaggebend? 

Entscheidend ist der Biogasertrag. Dieser ergibt sich aus dem Gesamttrockenmasseertrag und der Biogasausbeute. Beide Werte tragen maßgeblich zum wirtschaftlichen Erfolg bei. Die Biogasausbeute steht für die Menge an produziertem Biogas, welches bei der Vergärung von biologischem Material in Biogasanlagen produziert wird.

Stand: 08.12.2021