Abschlussbehandlung Weizen & Triticale
Nachdem es aufgrund der kühlen Witterungsbedingungen im Mai relativ lange gedauert hat, bis das Fahnenblatt im Weizen vollständig geschoben war, kommt die Ähre jetzt relativ zügig hinterher. In Kürze wird daher die Entscheidung über die Abschlussbehandlung im Weizen und in Triticale fallen.
Die Abschlussbehandlung mit Fungiziden richtet sich neben Braunrost, Septoria nodorum und DTR vor allem am Fusariumrisiko aus. Fusarium culmorum und Fusarium graminearum als Mycotoxinbildner infizieren die Weizenähre während der Blüte. Da einige Sorten bereits kurz nach Beginn des Ährenschiebens blühen, ist die Witterung während dieser Phase genau zu beobachten. Auch Triticale ist durch Fusarium gefährdet. Anders als beim Weizen blüht Triticale jedoch erst, nachdem die Ähre geschoben ist.
Es ist davon auszugehen, dass selbst fusariumbetonte Fungizidbehandlungen nur maximale Wirkungsgrade von 50 - 70 % erreichen können. Daher ist es entscheidend, den Behandlungszeitpunkt möglichst nahe an die Infektion zu setzen. Das heißt er sollte in die Blüte des Weizens bei Temperaturen über 20°C und bei feuchtwarmer Witterung liegen.
Unter folgenden Bedingungen ist mit einem erhöhten Fusariumrisiko zu rechnen:
- 20 °C und hohe Luftfeuchtigkeit ab dem Ährenschieben bis Ende der Blüte
- Hoch anfällige Sorten (beispielsweise Tobak, Inspiration, Alexander, Smaragd)
- Weizen nach Weizen oder Weizen nach Mais
- Pfluglose Bodenbearbeitung mit unzureichender Stoppelbearbeitung
Empfehlungen zur Abschlussbehandlung im Weizen
Hohes Fusariumrisiko
(Triticale oder Weizen nach Mais, hoch anfällige Sorten (BSA Note 6 - 7), wie beispielsweise Tobak, KWS Maddox, Alexander, Inspiration, etc.)
- 2,5 l/ha Osiris (NW 605: 75 % = *, NW 701) oder
- 1,0 l/ha Ampera + 1,5 l/ha Osiris (NW 605: 90 % = *, NW 701) (NW 605: 75 % = *, NW 701) oder
- 1,0 l/ha Prosaro / Sympara (NW 605: 90 % = *)
Mittleres Fusariumrisiko, Braunrost
(Weizen nach Blattfrucht, mittlere Anfälligkeit (BSA Note 5), wie bespielsweise Benchmark, Boregar, KWS Talent, Informer, etc.)
- 1,5 l/ha Ampera (NW 605: 90 % = *, NW 701) oder
- 1,2 l/ha Soleil (NW 609: 50 %= *)
Geringes Fusariumrisiko, rostanfällige Sorten
(wie beispielsweise Faustus, LG Initial, Patras, Opal, etc.)
- 1,5 l/ha Osiris (NW 605: 75 % = *, NW 701) oder
- 1,0 l/ha Matador + 0,3 l/ha Torero (NW 605: 90 % = *, NW 701) (NW 605: 75 % = *) oder
- 1,0 l/ha Magnello (NW 605: 75% = *)
Stoppelweizen, DTR anfällige Sorten
(wie beispielsweise Tobak, Elixer, LG Initial, Bonanza, etc.)
- 0,4 l/ha Taspa + 0,5 l/ha Folicur (NW 605: 90 % = *)(NW 605: 90 % = *, NW 701, NT 101)
(Taspa zur besseren Verträglichkeit erst einsetzen, wenn die Ähre voll geschoben ist) oder
- 0,5 l/ha Achat + 0,7 l/ha Matador (NW 642) (NW 605: 90 % = *, NW 701)
*länderspezifischer Mindestabstand